… und mehr Offensivstärke, um in der Bundesliga bestehen zu können.
Es war ein so genannter „gebrauchter Tag“ für den VfL Bochum gestern in Mainz. Weniger das Ergebnis (0:2), als die Art und Weise enttäuschte die Fans und Verantwortlichen des Tabellenletzten. In der ersten Halbzeit hatte der VfL null „expected goals“ in der Statistik stehen, dazu schlechte Zweikampfwerte. In der zweiten Halbzeit wurde es mit Myron Boadu und Gerit Holtmann gefährlicher, aber weiterhin ohne Durchschlagkraft. Mainz, das gestern ebenfalls nicht in Topform war, reichten zwei schnell gespielte Szenen, um auf die Gewinnerstraße zu kommen, Auch, weil Bochum zu wenig Mut zeigte und jetzt beim „Schlüsselspiel“ gegen Konkurrenten St. Pauli (15. Januar) „liefern muss“.
„Mainz hatte die klarere Anlage und im letzten Drittel mehr Überzeugung und Kreativität als wir. Deshalb ist die Niederlage verdient“, analysierte VfL – Coach Dieter Hecking in der Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel in Mainz. Gerade der Punkt „fehlende Überzeugung“ ärgerte Fans und Verantwortliche. Hatte sich der VfL doch eine Woche zuvor bei zwei Testspielen noch mit zwei Siegen und zahlreichen Torschützen sowie dem vorläufigen Erfolg vor dem DFB-Sportgericht doch Zuversicht für den nächsten Schritt erarbeitet gehabt (s. https://www.bochum-journal.de/2025/01/11/vfl-bochum-ist-bereit-fuer-den-naechsten-schritt/). Doch von der Offensive war leider wenig in Mainz zu sehen. Nach der Stabilisierung der Abwehr bleibt die Stürmerfrage die größte Bauststelle für den VfL, wo nur Zugang Myron Boadu vor dem Sprung in die Startelf steht.
Hecking: „Wir müssen den Kopf wieder aufrichten“
Vor dem wichtigen Heimspiel gegen Konkurrenten St. Pauli in dieser „englischen Woche“ muss VfL – Coach Dieter Hecking „den Kopf wieder aufrichten“ und seine Mannschaft muss wie man so schön sagt „eine Reaktion zeigen“. Mit dem Rückenwind der heimischen Fans im VONOVIA-Ruhrstadion muss der VfL zeigen, dass der Sieg gegen Heidenheim keine „Eintagsfliege“ war und der VfL in der Bundesliga bestehen kann. „Wir müssen aus diesen Spielen lernen und greifen am Mittwoch gegen St. Pauli neu an“, blickte Philipp Hofmann bereits auf das letzte Spiel der Hinrunde am 15. Januar 2025.
Doch der bisherige Kader, den VfL – Coach Hecking vor dem Mainz-Auswärtsspiel noch ausdrücklich wegen seines Zusammenhaltes gelobt hatte, wird die „Mission Klassenerhalt“ wohl nicht allein bewerkstelligen können. Bochum braucht mehr Offensivstärke und etwas mehr Bundesliga-Erfahrung können sicherlich auch nicht schaden. Der VfL hatte im letzten Winter keinen neuen Stürmer verpflichtet, da die Offensive – dank Kevin Stöger und Philipp Hofmann – funktionierte und Bochum im Rückspiel der Relegation den Verbleib in der 1. Bundesliga sicherte. Doch Stöger spielt jetzt beim anderen VfL in Mönchengladbach und Hofmann ist wegen seiner körperlichen Präsenz und Standing in der Mannschaft zwar ein wichtiger Schlüsselspieler (was auch Dieter Hecking auf Nachfrage des Bochum-Journals nach dem Heidenheim-Spiel bestätigte), aber aktuell kein Torgarant. Ebenso wie Sissoko, der eine klare Bereicherung für das VfL – Spiel ist.
Bochum sollte daher finanziell und personell an seine Grenzen gehen, um bis Anfang Februar 2025 bei den Wintertransfers zuzuschlagen. Dazu braucht es Erfahrung und Mut. Dieter Hecking und Ilja Kaenzig haben Beides, es wird Zeit, es auch zu zeigen.