Der Jahreswechsel bringt nicht nur Freude und Feuerwerk, sondern auch gesundheitliche Risiken mit sich. Besonders die Ohren können durch die Lautstärke von Böllern und Raketen dauerhaft geschädigt werden. In Bochum und darüber hinaus wird dazu geraten, Abstand zu halten und Gehörschutz zu tragen.
Knalltrauma: Ein unterschätztes Risiko
Laut einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (DGHNO KHC) sind Verletzungen des Hörorgans zum Jahreswechsel keine Seltenheit. Die Erhebung von 2021/2022 zeigte, dass viele Betroffene, darunter auch Minderjährige, nicht beim aktiven Zünden von Feuerwerkskörpern verletzt wurden, sondern als unbeteiligte Zuschauer.
Jörg Kock, AOK-Serviceregionsleiter, warnt vor dauerhaften Schäden: „Knalltraumata können zu Hörverlust und Tinnitus führen. Besonders alarmierend ist die hohe Zahl von Betroffenen in der Altersgruppe bis 30 Jahre.“
Hohe Schallpegel gefährden das Gehör
Feuerwerkskörper können Schallpegel von bis zu 160 Dezibel erreichen, teilweise sogar mehr. Zum Vergleich: Bereits Werte ab 85 Dezibel können bei längerer Einwirkung das Gehör schädigen. Experten raten daher, mindestens 15 Meter Abstand zu Feuerwerkskörpern einzuhalten.
Ein Knalltrauma äußert sich durch Ohrgeräusche, Schwerhörigkeit oder ein verstopftes Gefühl im Ohr. In einigen Fällen treten Schmerzen oder Trommelfellverletzungen auf. „Klingen die Symptome nicht innerhalb von 24 Stunden ab, sollte ein HNO-Arzt aufgesucht werden“, empfiehlt Kock. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen vor allem Kortison-Infusionen.
Um Verletzungen zu vermeiden, sollten Zuschauer einen Gehörschutz tragen. Ohrstöpsel sind in Apotheken, Drogerien und Baumärkten erhältlich. Abstand halten und das Tragen von Schutzmaßnahmen können das Risiko für ein Knalltrauma deutlich verringern.
Der Appell der Fachleute ist eindeutig: Vorsicht statt Nachsicht. Der Schutz der Ohren sollte an Silvester genauso wichtig sein wie das Vergnügen am Feuerwerk.