Das Universitätsklinikum Bochum hat neue Erkenntnisse zur Sicherheit von Medikamenten bei Multipler Sklerose (MS) während der Schwangerschaft veröffentlicht. Eine umfangreiche Studie, die Daten von 2.885 Schwangerschaften auswertete, zeigt: Die meisten krankheitsmodifizierenden Therapien (DMT) erhöhen das Risiko für Fehlgeburten, Frühgeburten oder größere Fehlbildungen nicht.
Die Forschungsergebnisse stammen aus einer der weltweit größten Kohortenstudien zu diesem Thema. Dennoch wiesen die Ergebnisse auf ein spezifisches Risiko hin: 18,8 Prozent der Babys von MS-Patientinnen hatten ein geringes Geburtsgewicht im Verhältnis zur Schwangerschaftsdauer. Im Vergleich dazu liegt der Anteil in der allgemeinen deutschen Geburtenstatistik bei etwa zehn Prozent. Dieses Phänomen trat auch bei Kindern von MS-Patientinnen auf, die keine Medikamente während der Schwangerschaft erhalten hatten.
Schwere Infektionen bei den Schwangeren waren selten. Die Studienautoren betonen, dass die Ergebnisse wichtige Hinweise für die Beratung von MS-Patientinnen in der Familienplanung liefern. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, Therapien während der Schwangerschaft sicherer zu gestalten.