In der Weihnachtszeit erfreuen sich Lichterketten und batteriebetriebenes Spielzeug großer Beliebtheit. Doch gerade Produkte mit Knopfzellen bergen erhebliche Gefahren, insbesondere für Kleinkinder. Verschluckt ein Kind eine solche Batterie, drohen ernste Gesundheitsschäden. Experten raten zur Vorsicht.
Warnung vor Knopfzellen
Die AOK NordWest warnt Eltern vor den Risiken, die von Knopfzellen ausgehen. „Knopfzellen können schwere Verletzungen in der Speiseröhre verursachen, wenn sie verschluckt werden“, erklärt Jörg Kock, Serviceregionsleiter der AOK NordWest. Er empfiehlt, diese Batterien außerhalb der Reichweite von Kleinkindern aufzubewahren.
Knopfzellen finden sich nicht nur in Spielzeug, sondern auch in LED-Teelichtern, Weihnachtsdekoration oder Musikgrußkarten. Obwohl Spielzeug in der EU so gestaltet sein muss, dass Batterien gesichert sind, besteht bei anderen Produkten oft kein solcher Schutz.
Risiken durch Verschlucken
Ein besonderes Risiko entsteht, wenn eine verschluckte Knopfzelle in der Speiseröhre stecken bleibt. Durch den Kontakt mit Schleimhäuten fließt Strom, was chemische Reaktionen auslöst. Dabei können Hydroxidionen entstehen, die zu Verätzungen führen. Laut Dr. Katja Schwarzenhölzer von der AOK NordWest zeigen Kinder oft anfangs keine Symptome oder nur leichte Beschwerden wie Unwohlsein. Innerhalb weniger Stunden können jedoch schwerwiegende Schäden entstehen, darunter Blutungen oder Gewebezerstörungen. In seltenen Fällen kann es tödlich enden.
Prävention und Notfallmaßnahmen
Eltern sollten sicherstellen, dass alle Knopfzellen – auch leere – unzugänglich aufbewahrt werden. Ist es dennoch zu einem Verschlucken gekommen, raten Experten, das Kind sofort in eine Klinik zu bringen. „Schnelles Handeln kann schwerwiegende Folgen verhindern“, so Kock.
Die Gefahr ist besonders groß bei größeren Knopfzellen ab 20 Millimetern, da diese eher in der Speiseröhre stecken bleiben. Auch scheinbar entladene Batterien können giftige Substanzen freisetzen und Gewebe schädigen. In der Klinik wird geprüft, ob die Knopfzelle entfernt werden muss oder auf eine natürliche Ausscheidung gewartet werden kann.