Das Auswärtsspiel gegen den FC Augsburg sollte der Startschuss für die entscheidenden Wochen im Abstiegskampf des VfL Bochum sein. Doch die 0:1-Niederlage machte einmal mehr deutlich, dass die Offensive der Bochumer derzeit nicht die Durchschlagskraft besitzt, um in der Bundesliga zu bestehen. Die Hoffnung bei den Fans schwindet, wenn nicht die Wintertransfers zünden.
Schwächen im Angriff
Die Probleme im Sturm sind offensichtlich. Immer wieder zeigt sich, dass Spieler wie Moritz Broschinski und Philipp Hofmann ihre Chancen nicht konsequent nutzen können. Auch die Entscheidung, Lukas Daschner in der Startelf aufzustellen, stieß bei den Fans auf wenig Verständnis. Gleichzeitig blieben schnellere und dynamischere Spieler wie Gerrit Holtmann, Koji Miyoshi und Moritz-Broni Kwarteng lange auf der Bank. Erst spät im Spiel kamen sie zum Einsatz und sorgten immerhin für frischen Wind.
Über weite Strecken des Spiels fehlte dem VfL die Kreativität und Präzision im Spiel nach vorne. Zwar stand die Defensive um Abwehrchef Ivan Ordets solide, doch der Angriff brachte kaum Gefahr. Die wenigen Offensivaktionen blieben Stückwerk, während Augsburg immer wieder zu guten Chancen kam. Das entscheidende Tor fiel durch einen Elfmeter, den Phillip Tietz sicher verwandelte.
Unter Trainer Dieter Hecking ist zwar eine positive Entwicklung und ein anderes Auftreten der Mannschaft zu erleben, aber die Ergebnisse bleiben trotzdem aus. Das liegt jedoch weniger an ihm, sondern vielmehr an den begrenzten Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Der Kader hat in weiten Teilen nicht die Qualität, um sich dauerhaft in der Bundesliga zu behaupten. Hecking bleibt in einer schwierigen Position: Er muss mit den vorhandenen Spielern Wege finden, um doch noch die Wende zu schaffen. Und die Wintertransfers müssen schnell zünden, um eine signifikante Veränderung und die letzte Chance auf den Klassenerhalt zu nutzen.
Fan-Unmut wächst
Die Bochumer Fans sind zunehmend unzufrieden. Nicht nur die schwachen Leistungen auf dem Platz sorgen für Frust, auch die Entscheidungen bei der Kaderzusammenstellung werden kritisch hinterfragt. Die Fans fordern zudem, dass die Mannschaft in jedem Spiel erkennen lässt, dass die Spieler alles geben, um den Abstieg zu vermeiden. Dieser „letzte Wille“ fehlte bisher, außer beim Premieren-Heimspiel von Dieter Hecking gegen Bayer 04 Leverkusen
Die Niederlage in Augsburg ist mehr als nur ein Rückschlag. Sie zeigt, wie tief die Kader-Probleme beim VfL Bochum sind. Der Abstiegskampf wird in den kommenden Wochen nicht leichter, und die Hoffnung auf den Klassenerhalt schwindet bei den Fans zusehends. Ohne eine deutliche Leistungssteigerung und gute Wintertransfers, die vor allem die Offensive stärken, wird es schwierig, den Verbleib in der Bundesliga zu sichern. Aber noch ist die Chance da, die Wende vor der Winterpause einzuleiten. Drei Punkte beim nächsten Heimspiel am Samstag, 07. Dezember gegen Bremen (15:30 Uhr, VONOVIA-Ruhrstadion) sind dazu allerdings Pflicht.