In Bochum leiden viele Kinder unter einer Erdnussallergie, die lebensbedrohliche Folgen haben kann. Symptome reichen von Kribbeln und Hautausschlägen bis hin zu Atemnot und Kreislaufschock. Im Notfall muss umgehend der Rettungsdienst unter 112 verständigt werden, betont Jörg Kock von der AOK.
Etwa ein bis zwei Prozent der Kinder in Industrieländern sind laut der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) betroffen. Schon geringe Mengen der Erdnuss können starke allergische Reaktionen auslösen. Eine Erdnussallergie entwickelt sich häufig bereits im Kleinkindalter und bleibt meist ein Leben lang bestehen.
Diagnose und Umgang im Alltag
Ein Verdacht auf Erdnussallergie sollte immer durch einen spezialisierten Kinderarzt abgeklärt werden. Nach der Diagnose ist es entscheidend, erdnusshaltige Produkte strikt zu meiden. Dabei hilft die EU-Allergenkennzeichnungspflicht, die Erdnüsse als häufiges Allergen auf Verpackungen und Speisekarten ausweist.
Andere Nusssorten wie Walnüsse oder Haselnüsse stellen in der Regel kein Problem dar. Dennoch sollten Eltern zu Hause Vorsichtsmaßnahmen treffen. Dazu gehören eine getrennte Lagerung allergenhaltiger und allergenfreier Lebensmittel sowie die Verwendung separater Küchenutensilien.
Notfallset ist Pflicht
Für Betroffene ist ein Notfallset mit einem Adrenalin-Autoinjektor unverzichtbar. Dieses kann bei einem anaphylaktischen Schock Leben retten. Eltern sollten zudem darauf achten, ihr Kind frühzeitig im Umgang mit der Allergie zu schulen. Klare Kennzeichnungen wie grüne oder rote Punkte auf Lebensmitteln helfen bei der Auswahl.
Erdnussallergien sind eine ernstzunehmende Gefahr, die mit Aufmerksamkeit und guter Vorbereitung beherrschbar ist.