Bochumer Immobilienkonzern setzt auf Klimaschutz und Neubau
Der Immobilienkonzern Vonovia SE treibt seine Wachstumspläne voran und will seine jährlichen Investitionen bis 2028 auf 2 Milliarden Euro verdoppeln. Der Fokus liegt dabei auf Klimaschutzmaßnahmen, technologische Innovationen und neuen Wohnbauprojekten. Ziel ist es, die Einnahmen aus ergänzenden Geschäftsbereichen wie Neubauten, wohnungsnahen Dienstleistungen und Verkäufen auf bis zu 25 Prozent des EBITDA zu steigern.
Ab 2025 will Vonovia 1,2 Milliarden Euro jährlich in Maßnahmen zur energetischen Sanierung und in den Ausbau von Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen investieren. Der Anteil ineffizienter Gebäude im Bestand wurde bereits auf 2,9 Prozent reduziert. Langfristig strebt Vonovia den Aufbau einer Photovoltaikleistung von 700 MWp und den Einsatz von 14.000 Wärmepumpen an. Ziel ist ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand bis 2045. Dabei setzt das Unternehmen verstärkt auf serielle Bauweisen, um die Baukosten zu senken.
Neubauprogramm und Kosteneffizienz
Das Neubauprogramm, das 3.000 zusätzliche Wohnungen umfasst, wird wieder aufgenommen. In Berlin und Wien sollen ab 2025 neue Bauprojekte starten, darunter das Südtiroler Quartier in Salzburg, Österreichs größtes Holzbauprojekt. Um die Baukosten zu optimieren, verzichtet Vonovia auf Tiefgaragen, optimiert Energiestandards und setzt auf modulare Bauweisen. Mit diesen Maßnahmen sollen auch in Zukunft bezahlbare Mieten ermöglicht werden. Auch das neue Gebäudetyp-E-Modell wird von Vonovia unterstützt, da es die Bauprozesse in Deutschland vereinfachen soll.
Vonovia strebt bis 2028 ein EBITDA-Wachstum von etwa 30 Prozent auf bis zu 3,5 Milliarden Euro an. Die bisherigen Verkaufsziele für 2024 wurden bereits übererfüllt, was zusätzliche Einnahmen von rund 4 Milliarden Euro brachte. Das Unternehmen verkaufte zuletzt im Oktober Anteile an 10 Entwicklungsprojekten und reduzierte dadurch seine Verschuldung auf 46 Prozent.
Die Kundenzufriedenheit ist in den ersten neun Monaten des Jahres gestiegen, während der Leerstand weiterhin niedrig bei 2,1 Prozent bleibt. Die durchschnittliche Miete beträgt konzernweit 7,94 Euro pro Quadratmeter. In Deutschland liegt sie bei 7,81 Euro pro Quadratmeter, gestiegen durch Modernisierungen und Neubauten. Insgesamt investierte Vonovia bis September über 1 Milliarde Euro in die Instandhaltung und Modernisierung des Bestands sowie in Neubauprojekte.
Prognose für 2024 und Ausblick für 2025
Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Vonovia ein EBITDA am oberen Ende der Prognosespanne von 2,6 Milliarden Euro. Auch 2025 blickt das Unternehmen zuversichtlich auf das Kerngeschäft Vermietung, das Einnahmen von bis zu 3,4 Milliarden Euro erzielen soll. Die nachhaltigen Geschäftsziele sollen ebenfalls erreicht werden.
Mit den neuen Investitionsplänen und dem Fokus auf innovative Bau- und Sanierungsstrategien möchte Vonovia sich weiter als führendes Unternehmen in der deutschen Wohnungswirtschaft etablieren und zugleich zur Erreichung der Klimaziele beitragen.