Allein die Zahlen beeindrucken: 26.000 Quadratmeter für Unterricht und Pause, Besprechungen und selbstständiges Lernen stehen bald im Neubau für das Schulzentrum Nord zur Verfügung. 5.000 Quadratmeter Fundamentbeton werden verbaut, 11.000 Kubikmeter Stahlbeton für Decken, Wände und Stützen. Eine 6.000 Quadratmeter große Glasfassade entsteht, 320 mehrteilige Fensterelemente werden eingesetzt. Die Bauarbeiten am neuen Schulzentrum für den Bochumer Norden gehen zügig voran. Im März 2023 fand die Grundsteinlegung statt, nun folgte der nächste Meilenstein: Am Donnerstag, 7. November, fand das Richtfest mit Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern statt.
„Wir freuen uns, dass hier so gut investiert wird“, sagte Kina Wiemers aus der 10 a des Heinrich-von-Kleist-Gymnasiums. Wie sie sehen auch Julia Kilian und Mia Gindler aus der 10a der Anne-Frank-Realschule die vielen Möglichkeiten, die das neue Schulzentrum bieten wird – auch wenn dieses erst nach ihren Abschlüssen fertiggestellt sein wird. „Der Neubau ist etwas ganz Besonderes, er hebt Lernen und Miteinander auf ein ganz neues Level“, so Julia Kilian. Und Mia Gindler ergänzte: „Wir finden es großartig, dass Schülerinnen und Schüler davon viele Jahre profitieren werden. Es wird ein Lernzentrum, das perfekt auf die Anforderungen von Generationen nach uns abgestimmt ist.“
„Diese Worte haben mich total gefreut“, gestand Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. „Hier sind Schülerinnen und Schüler am Werk, die für Schülerinnen und Schüler gesprochen haben, die nach ihnen dieses Gebäude nutzen werden können, und es gab davor bereits Schülerinnen und Schüler, die sich für einen Neubau eingesetzt und deutlich gemacht haben, dass sie moderne Möglichkeiten brauchen. Diese gesellschaftliche Haltung, nicht auf den eignen Vorteil zu schauen, sondern auf den Gewinn für alle, ist toll.“ Die Imposante Baustelle bezeichnete er als „große und wichtige Bildungsinstitution, die ein Invest in die Zukunft ist für Generationen und zugleich ein Impuls für Stadtteil und Standort“.
In dem Neubau werden das Heinrich-von-Kleist-Gymnasium und die Anne-Frank-Realschule in dem Gebäude untergebracht. Auch das Innovationszentrum Schule und Technik (IST) und die Stadtteilbücherei Gerthe ziehen in den neuen Gebäudekomplex ein. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 vorgesehen, ab Februar 2026 kann das Gebäude genutzt werden.
Auf insgesamt 26.000 Quadratmetern entsteht ein hochmoderner Lernort. Im Erdgeschoss werden alle gemeinsam genutzten öffentlichen Flächen beider Schulen sowie Räume zur Mitnutzung durch die Gerther Bürgerinnen und Bürger erreichbar sein. Sie werden einladend über den Schulhof erschlossen. Ein gemeinsames Forum, die Aula beider Schulen sowie auch die Mensa mit dem angrenzenden Kulturraum für Veranstaltungen werden den modernen Schulkomplex kennzeichnen. Aufenthaltsräume der Ganztagsbetreuung und der Hauswirtschaft, die internationalen Klassenräume sowie ein durch die Musikschule mit nutzbarer Musikraum und das Lego Education-Center werden sich an die Aula anschließen. Den östlichen Abschluss im Erdgeschoss wird die Bücherei Gerthe, die mit einem angrenzenden Café integriert wird, bilden. Insgesamt entsteht so ein flexibel nutzbarer Bereich, der durch Vereine und für Veranstaltungen der Bürgerinnen und Bürger mitgenutzt werden kann.
Auf dem Dach wird eine PV-Anlage installiert. 220 Module werden eine Gesamtfläche von 600 Quadratmetern bedecken. Die prognostizierte Stromerzeugung der Photovoltaikanlage wird 79.000 kWh betragen – damit wird sie den Jahresenergieverbrauch von rund 30 Privathaushalten decken. Die Errichtung der Photovoltaik-Dachanlage wird mit 157.500 Euro zu 90 Prozent aus dem Landesprogramm NRW „progress.nrw – Klimaschutztechnik“ gefördert.