Landesprogramm „Zusammen im Quartier“ endet erfolgreich mit neuer Arbeitsmarktstrategie
Erfolgreiche Förderung: Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hat von Juni 2023 bis Ende 2024 das Projekt „Zusammen im Quartier“ gefördert. Ende Oktober fand nun die Abschlusstagung statt. Unter dem Motto: „Die Arbeit geht weiter!“ trafen sich 60 Akteurinnen und Akteure aus Kommunal- und Arbeitsverwaltung, Politik, freier Wohlfahrtspflege sowie Arbeitgeber*innen- und Arbeitnehmer*innenverbänden im Q1 im Quartier im Bochumer Westend – und zogen nicht nur eine positive Bilanz, sondern stellten weitere Maßnahmen und Projekte vor.
Sozialdezernentin Britta Anger zog eine positive Bilanz: „Die Stadt Bochum hat sich mit der Bochum Strategie das Ziel gesetzt, ‚Talentschmiede im Ruhrgebiet‘ zu werden und damit für alle Menschen in der Stadt gleiche und faire Chancen auf Bildung zu schaffen. Dazu hat auch das geförderte Projekt ‚Zusammen im Quartier‘ des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen beigetragen. Mit der Förderung des Ministeriums war es uns möglich, nicht nur eine kommunale Arbeitsmarktstrategie für Bochum zu erarbeiten, sondern auch konkrete Quartiersmaßnahmen zu entwickeln.“
Projektkoordinatorin Dana Cramer stellte die kommunale Arbeitsmarktstrategie vor. Damit hat die Stadtverwaltung nun ein Instrument geschaffen um „den Schritt von der Sozialplanung ins Quartier“ zu schaffen. Anhand von Daten werden Bedarfe in den Bochumer Quartieren festgestellt und dann gemeinsam mit den Expertinnen und Experten aus der Kommunal- und Arbeitsverwaltung, den Trägern der freien Wohlfahrt und den Quartieren passgenaue Angebote geschaffen. So bietet das Jobcenter Beratung in Quartieren an, in denen der SGB II-Bezug besonders hoch ist. Die Angebote, die mit der Arbeitsmarktstrategie geschaffen werden, zielen auf die drei Zielgruppen „Jugendliche mit besonderem Bedarf“, „Fachkräftepotentiale“ und „Langzeitarbeitslose“ ab.
Ein weiteres Ziel der Arbeitsmarktstrategie ist die Intensivierung des Austausches zwischen allen Akteuren des Arbeitsmarktes. Aus diesem Grund wurde im Rahmen des Projektes gemeinsam mit der Kernaktivität der Bochum Strategie „Willkommen, um zu bleiben“ am bereits im Juni das Bündnis „Leben und Arbeiten in Bochum“ gegründet. Das Bündnis hat sich zum Ziel gesetzt, die Kommunikationswege zwischen den Akteuren zu verkürzen und gemeinsame Projekte zu initiieren.
Bündnispartnerin Stephanie Herrmann, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Bochum betonte: „Die Herausforderungen des Arbeitsmarktes, insbesondere die demographische Entwicklung und der damit einhergehende Fachkräftemangel sind schon lange ein Thema. Jetzt reden wir sehr viel miteinander darüber und können diese gemeinsam angehen und das ist gut so!“
Georg Sondermann, Geschäftsführer des Jobcenters Bochum, schloss sich an „Das Bündnis ist wichtig und richtig, um gemeinsam die Menschen, insbesondere die, die drohen den Anschluss zu verlieren, vor Ort zu erreichen. Dafür braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung“.
Als Geschäftsführer der AWO Ruhr-Mitte und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrt Bochum blickt Marc Schaaf bereits auf positive Erfahrungen mit dem Bündnis für Arbeit der Nachbarstadt Herne zurück. „Wir freuen uns, uns als Träger der freien Wohlfahrt auf vielfältige Weise einzubringen. Die Kinderbetreuung ist zum Beispiel ein entscheidender Faktor für den Arbeitsmarkteintritt, gleichzeitig fehlen uns als Arbeitgeber selbst zahlreiche Arbeitskräfte in den Kitas. Um dem zu begegnen, suchen wir sowohl im In- als auch im Ausland nach Fachkräften“.
Raum für Vernetzung, vor allem mit dem Quartiersakteuren der Bochumer Stadtteilen, in denen sich die Herausforderungen des Arbeitsmarktes am stärksten zeigen, gab es am Vormittag der Veranstaltung. Bei einem Quartierspaziergang durch das sogenannte „Bochumer Westend“ (Kruppwerke) mit dem Stadtteilkoordinator Sebastian Mehring (IFAK e.V.) und einem Gallery Walk zu den Bochumer Quartieren Hamme (AWO), Wattenscheid-Mitte (AWO) und Querenburg (Via Ruhr e.V.) wurden neue Kontakte geknüpft und Ideen ausgetauscht.
Dana Cramer gab einen Ausblick auf die kommenden Aktivitäten des Bündnisses. So sind projektbezogene Workshops und jährliche Fachtagungen zu arbeitsmarktbezogenen Themen mit allen Akteuren zur Vernetzung und zum Wissensaustausch geplant.
Die Arbeitsmarktstrategie ist unter https://www.bochum.de/Steuerungsunterstuetzung-des-Sozialdezernates/Zusammen-im-Quartier abrufbar.