Die Stadt Bochum feiert den fünften Jahrestag ihres wegweisenden Projekts „Shelter“, das im Zuge der Landesinitiative „Endlich ein Zuhause“ des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS) ins Leben gerufen wurde. Ziel des Projekts ist es, Wohnungslosigkeit in Bochum bis 2030 zu beenden.
„Die Bekämpfung der Wohnungslosigkeit erfordert gezielte Maßnahmen und nachhaltige Lösungen. Jeder Mensch sollte Zugang zu sicherem Wohnraum haben, um ein stabiles und würdevolles Leben führen zu können. Über das Projekt ´Shelter‘ erleichtern wir diesen Zugang“, unterstreicht Jens Vieting, Amtsleitung des Amtes für Soziales.
Seit dem Projektstart im November 2019 konnte „Shelter“ über 249 Haushalten zu eigenem Wohnraum verhelfen und mehr als 1.130 Haushalte, insgesamt rund 2.190 Personen, umfassend beraten und betreuen. Diese beeindruckende Bilanz spiegelt das Engagement und die Maßnahmen wider, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut wurden, um Menschen in Bochum eine stabile Wohnperspektive zu bieten.
Bereits im Jahr 2020 setzte sich Oberbürgermeister Thomas Eiskirch aktiv für die Stärkung des Projekts ein und unterzeichnete einen wegweisenden Kooperationsvertrag mit vier der führenden Wohnungsbaugesellschaften der Region. Diese Vereinbarung sichert „Shelter“ wertvolle Unterstützung durch zusätzlichen Wohnraum und bringt die gemeinsamen Ziele von „Shelter“ und der Bochumer Wohnungswirtschaft weiter voran.
Seit der Projektstartphase wurden jährliche Steigerungen in der Wohnungsvermittlung erzielt, von 19 erfolgreichen Wohnungsvermittlungen im Jahr 2020 auf 45 im Jahr 2021. Trotz eines vorübergehenden Rückgangs im Jahr 2022 aufgrund von zusätzlichen Herausforderungen durch die Ukrainekrise konnte „Shelter“ im Jahr 2023 mit insgesamt 81 Vermittlungen wieder deutlich zulegen. Diese Erfolge sind auch dem strategischen Teamzuwachs geschuldet: Bereits 2021 wurde eine erfahrene Immobilienkauffrau eingestellt, die das Projekt professionell verstärkt. Seit 2023 unterstützen zudem zwei zusätzliche Sozialarbeiterinnen die Betreuung, um den Betroffenen eine nachhaltige Eingliederung in ein gesichertes Wohnumfeld zu ermöglichen.
Neben der Kooperation mit großen Wohnungsbaugesellschaften setzt „Shelter“ auf die Zusammenarbeit mit privaten Wohnungsbesitzern. Die Stadt Bochum und das „Shelter“-Team rufen daher alle privaten Wohnungsbesitzer auf, leerstehenden Wohnraum für das Projekt zur Verfügung zu stellen. „Ihr Beitrag kann Menschen in Not zu einem Zuhause verhelfen und gemeinsam gestalten wir Bochums Zukunft – sozial und sicher“, betonen die Projektverantwortlichen.
Das Projekt „Shelter“ setzt auch auf die gezielte Unterstützung vulnerabler Gruppen. Fünf Großfamilien mit jeweils sechs Mitgliedern konnten bereits in passenden Wohnraum vermittelt werden. Auch Seniorinnen und Senioren, für die die Wohnungssuche häufig eine besondere Herausforderung darstellt, profitieren: 41 ältere Menschen fanden durch das Projekt ein sicheres Zuhause.
Die Stadt Bochum und „Shelter“ arbeiten eng mit lokalen und überregionalen Vermietern zusammen. Die VBW ist mit 297 vermittelten Wohnungen führend unter den Projektpartnern, gefolgt von privaten Vermietern (238 Wohnungen) und Vonovia mit 211 Wohnungen. Diese Kooperationen sind wesentlich für den Projekterfolg und bieten Stabilität, insbesondere für Menschen in schwierigen Lebenssituationen.
Die Ukrainekrise 2022 brachte zusätzliche Herausforderungen, die mit besonderen Maßnahmen gemeistert wurden. Anfangs unterstützte „Shelter“ die Wohnungssuche für ukrainische Geflüchtete durch Mietbescheinigungen, über 400 Fälle konnten so kurzfristig organisiert werden. Auch durch die städtische Anmietung von Wohnraum, der später an private Haushalte übergeben wurde, konnten rund 140 Menschen unterstützt werden.
„Fünf Jahre ‚Shelter‘ zeigen, wie wichtig nachhaltige Lösungen im Bereich der Wohnungsversorgung sind“, sagt Koordinatorin Mürvet Alkac. „Unser Team leistet hier wertvolle Arbeit, und die Zahlen sprechen für sich: Jedes Jahr mehr vermittelte Haushalte und eine stabile Zusammenarbeit mit Vermietern ermöglichen es uns, die Menschen langfristig zu unterstützen. Das Projekt ist auf einem sehr guten Weg, und wir sind stolz auf das, was wir bereits erreicht haben.“
Mit einem strategischen Fokus und starkem Engagement bleibt „Shelter“ weiterhin eine verlässliche Anlaufstelle für Menschen in Wohnungsnot. Dank gezielter Maßnahmen und enger Zusammenarbeit wird die Stadt Bochum auch in den kommenden Jahren ihre Vision verfolgen: bis 2030 Wohnungslosigkeit in Bochum zu beenden.
Mehr Informationen zum Projekt auf der homepage der Stadt Bochum unter:
Shelter – Ein Projekt der Landesinitiative „Endlich ein Zuhause“ | Stadt Bochum