VfL – Chefcoach Zeidler und Sportdirektor Lettau freigestellt
Die Bilanz des VfL Bochum in der Bundesligasaison 2024/2025 ist verheerend: Nach sieben Spielen, mit nur einem Punkt auf der Habenseite, ist das Team von der Castroper Straße Tabellenletzter. Zudem gingen bereits sechs Spiele verloren und zwei „gute Halbzeiten“ in Dortmund (1. Halbzeit) und in Hoffenheim (2. Halbzeit) reichen nicht für Punkte in der höchsten deutschen Fußballklasse.
Jetzt zog die Vereinsführung die Reißleine und stellte am Sonntagabend,20.10.2024, Peter Zeidler als VfL-Chefcoach und Marc Lettau als VfL-Sportdirektor frei. Vor vier schweren Spielen gegen Spitzenmannschaften, wie Spitzenreiter München am kommenden Samstag, sucht Bochum jetzt einen Cheftrainer, der dem VfL neues Leben einhauchen soll.
Bochum-Journal dokumentiert die offizielle Mitteilung des VfL Bochum hier im Wortlaut:
„Trotz vieler Gespräche und Bemühungen in den vergangenen Wochen ist es nicht gelungen, signifikante Verbesserungen in sportlicher oder tabellarischer Hinsicht zu erzielen. Unter Einbeziehung dieser Aspekte haben die Vereinsverantwortlichen zusammen mit der sportlichen Leitung sowie der Mannschaft eine gründliche Analyse vorgenommen. Ergebnis: Es fehlt die Überzeugung, dass der VfL in der bisherigen personellen Konstellation das Ziel Klassenerhalt schaffen kann.
Über das weitere Vorgehen wird der Verein zeitnah informieren.“
Sportliche Talfahrt und Verstimmungen zwischen Mannschaft und Trainer
Neben dem schlechten sportlichen Ergebnis, mit nur einem Punkt aus sieben Partien, war VfL-Chefcoach Peter Zeidler bereits seit mehreren Wochen in die Kritik geraten, da seine Mannschaft oft „zwei Gesichtern“ zeigte und jeweils nur eine Halbzeit als Einheit „funktionierte“.
Manche Spieler wirkten zudem konditionell nicht fit genug, um das energieintensive neue Spielsystem „Raute“ umzusetzen. Dies funktionierte nur in Dortmund (1. Hälfte) und Hoffenheim (2. Hälfte) eine Halbzeit lang. Würde ein Spiel nur 45 Minuten dauern, wäre Bochum und den Top 6 Mannschaften der Liga. So steht Bochum, wie in der letzten Saison, auf dem letzten Platz.
Zeidler wurde zudem einerseits deswegen kritisiert, weil er wenig neue Spieler aufstellte und andererseits wegen der späten Auswechslungen, was er erst in den letzten beiden Parteien änderte.
Darüber hinaus drangen zuletzt Verstimmungen zwischen der Mannschaft und dem Cheftrainer, wie beispielsweise der Causa „Bierverbot“, in die Öffentlichkeit. In dieser Causa war zuletzt auch immer stärker Marc Lettau in die Kritik geraten. Als neuer alleiniger Sportdirektor hat er maßgeblich die Zusammenstellung der Mannschaft in der letzten und in der aktuellen Spielzeit zu verantworten.
Nach dem Hoch und den vielen positiven Berichten über Lettaus Sommertransfers, die z.T. prominente Namen für kein oder nur wenig Geld an die Castroper Straße lockten, kam nun der tiefe Fall. Die vielen jungen und bundesligaunerfahrenen Spieler konnten sich in der höchsten deutschen Spielklasse nicht durchsetzen. Zudem wurden wechselwillige Spieler, mit beispielsweise Bernardo und Holtmann, gehalten. Diese sind dann aber verletzungsbedingt ausgefallen oder kaum eingesetzt worden. Broschinski – für den eine Offerte aus Berlin vorlag – wurde ebenfalls gehalten und auch oft eingesetzt, traf in dieser Saison – außer im Training – bisher aber noch gar nicht. Nur in der Torwart–Frage sind die Verpflichtung von Drewes und Horn wirklich gut eingeschlagen.
Reißleine zu spät gezogen?
Über den ersten Trainerwechsel der Bundesligasaison 2024/2025 war schon länger diskutiert worden. In den Medien und in den sozialen Netzwerken wurde spekuliert, dass die Länderspielpause vor zwei Wochen eine gute Gelegenheit für einen Wechsel in Bochum gewesen wäre. Dieses Datum ließ die VfL–Vereinsführung allerdings verstreichen, konnte aber nach der erneuten Niederlage in Hoffenheim – vor allem, weil der VfL dort lediglich phasenweise „bundesligauntauglich“ auftrat – jetzt kein „weiter so“ gestatten.
Bochum-Journal wird sich nicht an den Spekulationen über eine Trainer-Nachfolge beteiligen.
Dafür wird die Redaktionen einen ausführlichen Kommentar zum Wechsel in der sportlichen Leitung des VfL Bochum veröffentlichen, sobald die Vereinsführung weitere Details zum (Interims-) Trainer und dem neuen Sportvorstand bekannt gegeben hat.
Aktuell:
Der VfL Bochum bestätigte am Montagmittag, dass die Co-Trainer Markus Feldhoff und Murat Ural als Interimslösung fungieren werden und ab Dienstag das Training leiten werden.