Es hat nicht sein sollen. Auch am sechsten Spieltag in der Fußball Bundesliga bleibt der VfL Bochum 1848 punktlos und präsentiert eine desaströse 1:3 Niederlage gegen den VfL Wolfsburg.
Der sechste Spieltag in der Fußball Bundesliga steht an und der VfL Bochum 1848 empfängt mit dem VfL Wolfsburg einen anderen VfL. In der Tabelle stehen die Bochumer auf dem 17. Platz. Bisher hat die Mannschaft von Peter Zeidler als bestes Ergebnis ein Unentschieden errungen. Der VfL Wolfsburg hingegen kann auf einen 2:0-Sieg gegen Holstein Kiel am zweiten Spieltag zurückblicken. Auch die Bochumer haben gegen Kiel gepunktet. Das Duell ist am Ende mit einem 2:2 Unentschieden ausgegangen.
Entsprechend wird es am heutigen Spieltag spannend. Beide Teams sind in der Pflicht, Zählbares mitzubringen. Peter Zeidler über den Gegner: „Gegen einen spielerisch starken und schnellen Gegner müssen wir solidarisch unseren Strafraum beschützen, die Räume noch enger machen und unsere Konter noch präziser ausspielen.“ Für den Chef an der Seitenlinie handele es sich bei den Wölfen um einen starken Gegner, der gut gegen die anderen Teams gespielt habe, aber dennoch „Punkte abgeben musste“.
Ob der langersehnte, erste Sieg näher rückt, wird sich in dem Spiel zeigen, denn auch die Gäste haben ihre Hausaufgaben gemacht. Entsprechen starten beide Mannschaften motiviert in das Spiel, in dem die Blau-Weißen den ersten Heimsieg schaffen, während die Wölfe ebenfalls auf drei Punkte hoffen.
Bei der Aufstellung setzt Zeidler auf Altbewährtes. Lediglich eine Änderung hat es gegeben: Ivan Ordets kommt nach einer Pause zurück und steht direkt in der Startelf.
Bei bestem Fußball-Wetter haben die 24.630 Zuschauer im Vonovia Ruhrstadion also ein spannendes Spiel auf dem Rasen, beidem die Hausherren zu Anfang sich in die gegnerische Hälfte gekämpft haben. Es wird nach Möglichkeiten gesucht, den Ball effektiv nach Vorne zuspielen, was auch gelingt. Aber es scheitert erneut an den Abschlüssen im Sturm.
Vor dem Tor von Patrick Drewes wird es zwischenzeitlich ebenfalls brenzlich, als Wolfsburg etwas Druck macht. Das kann der Schlussmann selber klären und die Abwehr funktioniert. Dennoch haben die Bochumer nun nach gut neun Minuten auf dem Platz Probleme, den Ball nach vorne zu bringen. Stattdessen schaffen es die Grün-Weißen, sich den Ball zu sichern. Das sorgt für Unsicherheit bei den Blau-Weißen.
Ecke für Bochum in der elften Minute. Wieder wird deutlich: Die Bochumer sind unachtsam und verlassen sich auf den Mitspieler, sodass Wolfsburg den Ball gut verteidigen kann. Weitere Torchancen in diesem Spielabschnitt bleiben ebenfalls ungenutzt. Deutlich wird: Die Manndeckung funktioniert nicht. Stattdessen hat Wolfsburg zu viele Freiräume vor dem Tor, was das Verteidigen einfach macht.
Die Großchance in der 14. Spielminute bleibt ebenfalls ungenutzt. Hier scheitert Philipp Hofmann an Wolfsburgs Schlussmann Kamil Grabara. Dieser kann die Situation mit einem beherzten Eingreifen neutralisieren.
Handspiel von Wolfsburgs Amoura, was einen Elfmeter für Bochum zufolge hat. Hofmann steht nun am Ball und der Unparteiische Burda überprüft die Situation. Er revidiert seine Entscheidung. Also keinen Elfer für Bochum, obwohl Amoura sich zwar weggedreht hat, aber der Arm getroffen wird.
Wolfsburg trifft in Bochums Drangphase
Stattdessen steht es nun 0:1 für Wolfsburg in der 21. Minute. Tiago Tomas schießt unten links in die Ecke, für Drewes schwer zu halten. Auch der VfL Bochum hat gute Chancen auf den Ausgleich. Allerdings will das Leder nicht ins Netz. Stattdessen kommt es immer wieder zu Fehlentscheidungen, die gegen die Blau-Weißen, was die Stimmung im Stadion kippen lässt. Jetzt wird gepfiffen, was das Zeug hält. Dabei ist die erste Halbzeit noch nicht einmal vorbei. Die Fans werfen die ersten Gegenstände aufs Feld.
In der 37. Minute steht es dann aufgrund einer Ecke 0:2. Torschütze ist Wolfsburgs Jonas Wind lässt die mitgereisten Fans jubeln, während die Bochumer auf dem Feld nur zusehen, anstatt einzugreifen. Entsprechend steht es zur Halbzeit 2:0 für die Niedersachsen.
Nach dem Seitenwechsel bleibt das Bild gleich. Der VfL rennt dem Ball hinterher und Wolfsburg ist agiler auf dem Rasen. Entsprechend werden Anthony Losilla und Dani De Witt verlassen den Rasen. Zeidler bringt nun Lukas Daschner und Moritz Broschinski.
Zwar hat der VfL nun bessere Chancen auf einen Treffer, aber es bleibt dabei, dass die Ausbeute Mau bleibt. Und dann passiert es doch: In der 72. Minute kann Myron Boadu auf 1:2 verkürzen. Bleibt also noch ein Treffer für einen Punkt – sofern Wolfsburg keinen Weiteren macht.
Anstatt jetzt weiterhin Druck auf Wolfsburg zu machen, drehen die Gäste erneut den Spieß um. Sie verbuchen mehr als zwei Lattenschüsse, die nur aufgrund des zu hoch angesetzten Schusses nicht reingehen. Auch die Zweikampfstärke bleibt weiterhin mangelhaft. Es fehlt hier an Durchsetzungsvermögen, was sich bisher auch an den vergangenen Spieltagen nicht gezeigt hat.
Im Bochumer Strafraum kollidieren Amoura und Sissoko miteinander und der Wolfsburger bleibt liegen. Der VAR schreitet ein, weil Sissoko den Gegner am Fuß getroffen hat. Das gibt, nachdem Burda sich das angesehen hat, einen Elfmeter in der 88. Minute. Den ersten Schuss von Wind kann Drewes noch parieren, aber den Nachschuss nicht mehr. Schon steht es 3:1 für die Wölfe.
(c) Sebastian Sendlak
Somit kann der VfL Wolfsburg seinen ersten Saisonsieg und die damit verbundenen drei Punkte holen. Anne Castroper wartet man hingegen immer noch auf den ersten Dreier und ist nun auf dem letzten Tabellenplatz angekommen, da Holstein Kiel 2:2 bei Bayer Leverkusen gespielt hat.
Peter Zeidler nach dem Spiel: „Wir kannten den Plan vom VfL Wolfsburg, lange Bälle zu spielen und unser Pressing zu neutralisieren. Der Elfmeter war kein Elfmeter und das Tor war ein Schock. In der Halbzeit waren die Köpfe ganz unten und die Jungs haben sich dann aufgerichtet. Wir sind dann ins Spiel gekommen und das 1:2 geschossen. Das 2:2 1wäre verdient gewesen und wir hatten die Chance darauf.“ Aber diese Chance blieb ungenutzt. „Die Chance, die wir hatten, müssen in Tore umgemünzt werden“, sagt Zeidler auf die Frage, ob es einen (un-)sichtbaren Fortschritt gegeben habe.
Rückschritte habe der Trainer nicht gesehen. „Die Fortschritte liegen in den ersten 20 Minuten des Spiels. Wir haben die meisten zweiten Bälle gewonnen und den Gegner auskontern.“ Daher ist für Zeidler ein weiterer Fortschritt, wenn der VfL Bochum punktet.
Nun ist erst einmal Länderspielpause. „Kein Spiel ist einfach und wir müssen das Spiel analysieren und sehen, wo wir uns verbessern müssen. Jetzt sind zwei Wochen Zeit zum Trainieren. Es geht auch um die psychologische Komponente, die wir lösen müssen. Dass die Spieler sich belohnen und auch positiv aus dem Training gehen, ist jetzt wichtig.“