Im September verzeichnete der Arbeitsmarkt in Bochum 17.992 Arbeitslose. Das bedeutet einen Rückgang von 322 Personen im Vergleich zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl jedoch um 904 Personen. Die Arbeitslosenquote sank leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 9,1 Prozent, liegt jedoch 0,4 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.
Die positive Entwicklung des Septembers ist teilweise auf den Schul- und Ausbildungsbeginn nach den Sommerferien zurückzuführen. Besonders die Jugendarbeitslosigkeit ging zurück. Im Vergleich zum Vormonat waren 109 Jugendliche weniger arbeitslos, was einem Rückgang von 6,6 Prozent entspricht.
Trotz dieser Herbstbelebung bleibt die Lage angespannt. Die Arbeitslosigkeit ist höher als in den vergangenen Jahren, und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind nicht mehr so gut wie vor der Pandemie. Vor allem die Langzeitarbeitslosigkeit bleibt ein Problem. Mit 7.236 Betroffenen ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 191 Personen gestiegen.
Wirtschaftliche Herausforderungen bleiben
Christopher Meier, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, betont die Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt. „Die hohen Energiepreise, der Mangel an Fachkräften und Material sowie die geopolitischen Krisen beeinflussen die lokale Wirtschaft“, erklärt Meier. Besonders Unternehmen aus dem Hotellerie- und Gastronomiebereich suchen dringend Personal. Gleichzeitig gibt es jedoch viele unbesetzte Stellen in Bereichen wie Lagerwirtschaft, Einzelhandel und Marketing.
Insgesamt wurden im September 451 neue Stellenangebote gemeldet, 146 weniger als im August. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 190 weniger. Der Bestand an offenen Stellen ist auf 3.474 gesunken, was einen weiteren Hinweis auf die zögerliche Haltung der Unternehmen bei Neueinstellungen gibt.
Langzeitarbeitslosigkeit weiterhin hoch
Ein besorgniserregender Aspekt bleibt die Langzeitarbeitslosigkeit. Insgesamt 7.236 Personen sind länger als ein Jahr arbeitslos, davon 6.713 in der Grundsicherung. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 191 Personen gestiegen.
Fazit
Trotz der leichten Entspannung im September bleibt die Lage auf dem Bochumer Arbeitsmarkt angespannt. Die Jobchancen sind nicht mehr so gut wie vor der Pandemie, und die wirtschaftlichen Herausforderungen bleiben groß. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit verdeckt nicht die anhaltenden strukturellen Probleme, insbesondere im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit und der Zurückhaltung der Unternehmen bei Neueinstellungen.