„Die Idee hatte meine Tochter Lara, die dieses Jahr mit in die Geschäftsführung eingestiegen ist“, sagt Silvia Cabello. Gemeinsam mit ihrem Mann Ronny hat sich das Varieté et cetera an der Herner Straße etabliert. Nun hat es den ersten Tag der offenen Tür an dem Betriebsgelände der U35 gegeben.
Mit Blicken hinter die Kulissen und Teilen aus der neuen Show #Dreamteam hat ein buntes Programm mehrere hundert Besucher an die Herner Straße gelockt. Auf dem Plan haben die Vorführungen aus dem neuen Programm. Dieses ist von den Jongleuren Benno und Max moderiert worden, die auch mit Jonglageeinlagen und Comedy durch das Programm führen.
Erstes Gastspiel vor 30 Jahren am Bochumer Bismarkturm
Natürlich hat auch ein wenig Varieté-Geschichte nicht gefehlt. „Wir haben vor 30 Jahren zum ersten Mal in Bochum vor dem Bismark-Turm gespielt“, erinnert sich Silvia Cabello. Aus dem damaligen Gastspiel mit Zelt ist inzwischen ein festes Gebäude mit wechselndem Programm geworden. „Wir fühlen uns hier in Bochum wohl“, sagt die Geschäftsführerin. So ist es nicht verwunderlich, dass es jedes Jahr mehrere neue Shows gibt.
In der aktuellen Show #Dreamteam führt Sammy Tavalis erneut Regie. Am Ende der Showausschnitte geht Benno Jacob ins Publikum und stellt Fragen. Hier hat eine Zuschauerin gleich eine ganz besondere Frage an den Regisseur: „Wann führst du wieder durch die Show?“ fragt sie. Prompt antwortet Tavali: „Im Frühjahr 2016.“ Schnell wird klar: Zeitreisen sind nicht möglich und deshalb korrigiert er sich schmunzelnd: „Frühjahr 2026. Alles andere war schon vergeben.“
Vertikalkette als neues Element im Varieté et cetera
Hoch hinaus hingegen geht es mit Rebekka Spiegel. Die Artistin hat sich anstatt des Vertikalseils eine 20 kg schwerere Vertikalkette zugelegt. „Ich habe mit dem Vertikaltuch angefangen und dann mit dem Seil weitergemacht. Hinterher bin ich auf die Kette gekommen“, erzählt die Luftakrobatin. Ihr gefalle besonders das Geräusch der Kette.
(c) Sebastian Sendlak
Für die Vertikalseil-Nummer habe sie insgesamt fünf Jahre gebraucht, bis die Nummer fertig war. „Mit der Kette geht es jetzt schneller, weil ich viele Sachen vom Vertikalseil wiederverwende“, so Spiegel weiter. Ob die Nummer schmerze? „Ich trage viele Schichten Kleidung, was gerade im Sommer lustig ist“, grinst sie. So ist es nicht verwunderlich, dass robustes Schuhwerk und Handschuhe ebenfalls zum Bühnenoutfit gehören. „Wir Artisten trainieren darauf hin, dass der Schmerz erträglich wird“, schmunzelt sie.
Was das Varieté für sie ausmache? „Wir haben nach den Shows die Möglichkeit, mit den Zuschauern zu sprechen. Einige schauen sich die Shows mehrere Male an, andere jede Show.“ Auch der Cast gefalle ihr, weil die Familie Cabello eine vielseitige Show mit unterschiedlichen Artisten und Darstellern zusammen stelle. „Man zeigt etwas, was nicht überall in den Varietés gezeigt wird“, so Spiegel weiter.
Showplanungen im Varieté beginnen ein Jahr im voraus
Ein anderer Zuschauer stellt nach der Show die Frage an Tavalis, wie die Show zusammengestellt wird. „Ich bekomme eine Liste mit Künstlern und dann heißt es ‚Mach was draus'“, erzählt der Regisseur. Manchmal könne er selbst auch Wünsche für bestimmte Programmpunkte äußern und hat dadurch selbst den Einfluss, wie die Show abläuft.
Doch die Planungen für die Show beginnen ein Jahr im Voraus. Dann wird nach den passenden Artisten geschaut. „Wir sprechen dann meistens im Vorfeld über Ideen gesprochen, in welche Richtung die Show gehen soll“, ergänzt Cabello, „Dann macht eine tolle Arbeit und stellt die Show zusammen.“ So ist auch die neue Show entstanden.
Die aktuelle Show #Dreamteam verbindet Comedy mit Artistik. Gezeigt wird sie noch bis zum 3. November. Danach wird es im Weihnachtsprogramm spanisch.
(c) Jenny Musall