Das Eisenbahnmuseum Bochum hat am vergangenen Mittwoch einen besonderen Neuzugang erhalten: den Transrapid TR 07. Das historische Fahrzeug, das einst Geschwindigkeitsrekorde aufstellte, wurde in einer aufwendigen Aktion vom Baukonzern Max Bögl aus Sengenthal in der Oberpfalz nach Bochum transportiert. Der Schwertransport fand in zwei Nächten statt und endete erfolgreich vor dem Museumsgelände.
Die Kosten für den aufwendigen Transport, der eine detaillierte 69-seitige Planung erforderte, übernahm die Sparkassen-Stiftung mit einem Betrag von 250.000 Euro. Interessanterweise kostete das Fahrzeug selbst nur einen symbolischen Euro – eine Geste, die die Bedeutung des Transrapids für die deutsche Ingenieurskunst und Technikgeschichte unterstreicht.
Der TR 07, der zuletzt beim Baukonzern Max Bögl beheimatet war, stellt die siebte Ausbaustufe der Transrapid-Technologie dar. Zuvor diente er als Musterexemplar in München, wo er auf einer Aufständerung stand, um für die geplante Strecke zwischen der Münchener Innenstadt und dem Flughafen zu werben. Dieses ambitionierte Projekt kam jedoch nicht zur Umsetzung, wodurch der Transrapid TR 07 letztlich nach Sengenthal überführt wurde.
(c) Sebastian Sendlak
Auf der Versuchsstrecke im Emsland legte das Fahrzeug mehr als 500.000 Kilometer zurück und stellte mit einer Höchstgeschwindigkeit von 450 km/h einen bis heute gültigen Weltrekord für Magnetschwebebahnen auf.
Ursprünglich hatte das Museum vor, den Vorgänger TR 06 aus Lathen nach Bochum zu holen. Dieser sollte an der Stelle des ehemaligen Zug-Restaurants seinen Platz finden. Doch wie der Förderverein Transrapid Emsland e.V. auf Anfrage des Bochum Journals erklärte, erschien der Umbau des TR 06 nicht ideal, da man durch die geplanten Veränderungen die fortschrittliche Technik des Fahrzeugs nicht mehr optimal hätte darstellen können.
Nun hat der TR 07 seinen Platz neben dem Eingangsgebäude des Museums gefunden und wird dort künftig den Besucherinnen und Besuchern als Zeugnis deutscher Ingenieurskunst präsentiert. Mit dem Transrapid TR 07 ergänzt das Eisenbahnmuseum Bochum seine Sammlung um ein weiteres beeindruckendes Stück moderner Verkehrsgeschichte.
(c) Sebastian Sendlak
Wenn man sich die ganze Geschichte des Transrapids einmal anschauen möchte, kann man in Lathen gleich mehrere Baustufen sehen und erkunden. Der Förderverein Transrapid Emsland e.V. betreibt an der alten Versuchstrecke in Lathen ein Besucherzentrum mit vielen Exponaten und Informationen zu dieser Technik, die in Deutschland – bis heute nicht nachvollziehbar – auf das Abstellgleis gestellt wurde.
Ein Berich zur Technik des Transrapid folgt in den nächsten Tagen auf unserem Portal.