Es tut sich was für Radfahrende in der Stadt: Die Stadtverwaltung zieht in ihrem jährlichen Sachstandsbericht zum Radverkehr für den Zeitraum zwischen dem 1. August 2023 und dem 31. Juli 2024 eine positive Bilanz. Rund 13 Kilometer neue Radwege sind in dieser Zeit entstanden, unter anderem auf der Essener Straße und dem Wattenscheider Hellweg mit einer Gesamtlänge von insgesamt rund 8,2 Kilometern oder auf der Markstraße zwischen Semperstraße und Hanielstraße auf einer Gesamtlänge von rund zwei Kilometern.
Besonderes Augenmerk bei der Verbesserung der Situation für Radfahrende gilt der Behebung von Unfallhäufungs- und Gefahrenstellen. Bei der Querung der Stadtbahngleise an der Hans-Böckler-Straße vor dem Technischen Rathaus zum Beispiel kam es gehäuft zu Unfällen. Durch die Anlage eines benutzungspflichtigen, rot eingefärbten Radweges können die Gleise fortan in einem steileren Winkel gequert werden, was mehr Sicherheit gewährt. Auch von der Roteinfärbung eines unfallträchtigen Abschnitts der Dorstener Straße zwischen dem Nordring und der Reichsstraße verspricht sich die Stadtverwaltung erhöhte Aufmerksamkeit für den Radverkehr.
Neben dem fließenden Radverkehr werden auch Investitionen für den ruhenden Radverkehr getätigt. Im Zuge von Umbaumaßnahmen im Bereich der Grummer Teiche sind dort insgesamt 26 neue Abstellmöglichkeiten entstanden. Am Nordufer des Ümminger See sind es 28. Im eng verdichteten Wohnbereich an der Weiherstraße/Joachimstraße ließen sich 18 Abstellmöglichkeiten realisieren.
Sich im Betrieb befindliche Infrastrukturen gilt es zu überwachen und instand zu halten. Die im Juni 2023 ins Leben gerufene Fahrradstaffel der städtischen Verkehrsüberwachung war abhängig der Wetterlage im Berichtszeitraum an insgesamt 123 Tagen im Einsatz. In dieser Zeit wurden über 3.000 Anzeigen gefertigt, überwiegend aufgrund zugeparkter Geh- und Radwege. Und damit die Radwege sorgenfrei befahren werden können, hat die Stadt den Teil des Streckennetzes, der in einem engeren Takt als üblich gereinigt wird, um 15,2 Kilometer auf nun 22,6 Kilometer ausgedehnt.
Diese Fortschritte sind nicht zuletzt auf die Ausweitung an Vollzeitstellen mit Radverkehrsbezug innerhalb verschiedenster Ämter der Stadtverwaltung zurückzuführen. Im Zuge des Ratsbeschlusses „Radverkehr in Bochum“ aus dem Jahr 2022 wurden der Stadtverwaltung 20 Vollzeitstellen bewilligt. Von diesen 20 Stellen konnten trotz angespanntem Fachmarkt zum Stichtag bereits 16,5 Stellen besetzt werden. Dies umfasst überwiegend Planungsstellen, vorrangig im Tiefbauamt.
Natürlich sind weitere Radverkehrsmaßnahmen auf dem Weg, zum Beispiel auf der Castroper Straße zwischen Schwanenmarkt und Klinikstraße, der Hauptstraße zwischen Kreisverkehr Baumarkt und der Stadtgrenze Dortmund oder der Lothringentrasse II zwischen Dieselstraße und der Stadtgrenze Castrop-Rauxel. Insbesondere bei der Prüfung zur Freigabe von Einbahnstraßen und der Erstellung sowie Umsetzung von Radschulwegplänen sollen die Arbeiten intensiviert werden.