Im Stadterneuerungsgebiet Werne – Langendreer-Alter Bahnhof (WLAB) gibt es wieder einmal ein Jubiläum zu feiern: Im Zuge des seit 2017 etablierten Fassaden- und Hofflächenprogramms des Amtes für Stadtplanung und Wohnen wurde am stadtbildprägenden Objekt Lünsender Straße 4 im Denkmalbereich „Langendreer-Alter Bahnhof“ die inzwischen 200. Fassadengestaltung umgesetzt.
Über dieses Förderprogramm unterstützt die Stadt Bochum – u.a. in WLAB – Immobilieneigentümer*innen dabei, private Investitionen in ihre Bausubstanz zu tätigen und damit sowohl die Qualität der Wohngebäude als auch das städtebauliche Erscheinungsbild des Quartiers zu verbessern. „Es ist schön zu sehen, dass unser Förderangebot so gut bei den Eigentümerinnen und Eigentümern ankommt und wir damit einen Anreiz zur Aufwertung der Gebäude schaffen konnten“, freut sich Joerg Hollweg, der als beauftragter Stadtteilarchitekt den Eigentümer*innen mit Rat und Tat zur Seite steht und sie bei der Antragstellung unterstützt. Finanziell bezuschusst werden durch das Förderprogramm Maßnahmen der Fassadengestaltung, zur Aufwertung von Hofflächen sowie zur Begrünung von Fassaden und Dachflächen. „Davon profitiert sowohl der einzelne Eigentümer als auch das gesamte Quartier“, so der Architekt.
Das trifft auch auf die nun fertiggestellte 200. Fassadensanierung zu. Das um 1900 errichtete Gebäude an der Lünsender Straße 4 war baulich und optisch nicht mehr im besten Zustand. „Es ist wirklich ein tolles Objekt in sehr prägnanter Lage mitten in Langendreer-Alter Bahnhof. Leider wurde lange Zeit nicht in die Gebäudesubstanz investiert. Neben dem Innenausbau betraf das vor allem die Fassade der Immobilie“, so Julian von Hodenberg, der 2021 das Gebäude erworben hat. Starke Verschmutzungen, Risse in der Fassade und großflächig abgeplatzte Putzstellen waren das Ergebnis fehlender Investitionen. „Da war natürlich einiges zu tun. Umso mehr freute ich mich, als ich von dem Fassaden- und Hofflächenprogramm und dem Beratungsangebot von Herrn Hollweg gehört habe“, blickt der Eigentümer zurück. Eine weitere Besonderheit war, dass sich das Gebäude im Denkmalbereich „Langendreer-Alter Bahnhof“ befindet und unter Denkmalschutz steht. „Der bauhistorische und stadtbildprägende Wert des Objektes soll dabei natürlich langfristig erhalten bleiben“, erläutert Heike Sievering von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Bochum. „Auf der einen Seite müssen bei Sanierungsmaßnahmen natürlich ein paar Vorgaben eingehalten werden, auf der anderen Seite stehen den Eigentümerinnen und Eigentümern dabei noch weitere Fördermöglichkeiten zur Verfügung.“ So wurde Herr von Hodenberg bei der Fassadensanierung seines Gebäudes noch zusätzlich vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) sowie der Bezirksregierung Arnsberg im Rahmen seines Denkmalpflege-Programms unterstützt. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nach intensiver Abstimmung und Beratung durch den Stadtteilarchitekten und der Unteren Denkmalbehörde mussten die über 700 m2 umfassenden Fassadenflächen zuerst von allen Altanstrichen befreit werden. Um die Bausubstanz nicht zu beschädigen wurde das sogenannten Feuchtsandstrahlverfahren angewandt. Erst im Anschluss an diese aufwendige Bearbeitung konnte das Malergewerk mit der weiteren Fassadenbearbeitung fortfahren. Die Gesamtkosten der umfänglichen Sanierungsmaßnahme beliefen sich auf knapp unter 100.000 €, die Förderquote lag dabei bei 50 Prozent.
„Wir freuen uns, dass wir dem Eigentümer bei der Aufwertung seiner Immobilie mit dem Fassaden- und Hofflächenprogramm unterstützen konnten“, zieht Magdalena Balas vom Amt für Stadtplanung und Wohnen ein positives Fazit. „Das Förderprogramm steht im Stadterneuerungsgebiet Werne – Langendreer-Alter Bahnhof noch bis zum Frühsommer nächsten Jahres zur Verfügung“, blickt die städtische Projektleiterin von WLAB voraus. Interessierte könne sich dabei an den Stadtteilarchitekten Joerg Hollweg (Tel.: 0234 – 29705550, E-Mail: stadtteilarchitekt@bo-wlab.de) wenden und sich zu den Fördermöglichkeiten und Rahmenbedingungen beraten lassen.
Quelle: Stadtteilmanagements Werne / Langendreer