Ein Rückblick und ein Blick nach vorn
Eine Ära geht zu Ende: Thomas Eiskirch, der seit 2015 als Oberbürgermeister das Gesicht der Stadt Bochum geprägt hat, hat angekündigt, sich bei der Kommunalwahl 2025 nicht erneut zur Wahl zu stellen. Diese Entscheidung, die Eiskirch in einer persönlichen Stellungnahme verkündete, markiert das Ende einer fast 15-jährigen Amtszeit und stellt die Weichen für eine neue politische Zukunft in der Stadt.
Eiskirch, der 2015 zum ersten Mal ins Amt gewählt wurde und 2020 mit einer überwältigenden Mehrheit von fast 62% wiedergewählt wurde, hat in den letzten Jahren entscheidend zur Entwicklung Bochums beigetragen. Unter seiner Führung wurde die „Bochum Strategie“ eingeführt, ein umfassender Plan zur Neuausrichtung der Stadt, der weit über die klassischen Aufgaben einer Stadtverwaltung hinausging. „Aus der ‚Sorge vor Veränderung‘ ist bei vielen die ‚Lust auf Veränderung‘ geworden“, sagte Eiskirch in seiner Erklärung und hob die positiven Veränderungen hervor, die Bochum sowohl innen als auch außen durchgemacht hat.
Doch nicht nur die erfolgreichen Projekte und die städtische Transformation standen im Fokus seiner Amtszeit. Eiskirch betonte auch die vielen Herausforderungen, die seine neun Jahre im Amt geprägt haben. „Der Brand im Bergmannsheil, tausende Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, die Energiekrise und vor allem die noch nie dagewesene Corona-Pandemie mit ihren individuell aber auch gesellschaftlich hinterlassenen Narben“, zählte Eiskirch auf. Diese Krisen hätten nicht nur die Stadtpolitik, sondern auch ihn persönlich stark gefordert.
Trotz all dieser Herausforderungen habe er seine Arbeit als Oberbürgermeister stets mit Freude und vollem Einsatz ausgeführt, versicherte Eiskirch den Bochumer Bürgerinnen und Bürgern. Doch nun sei es an der Zeit, das Amt in neue Hände zu legen. „Ich habe mir die Frage gestellt, wann der richtige Zeitpunkt ist, aufzuhören“, erklärte er und betonte, dass dieser Zeitpunkt für ihn 2025 gekommen sei. Eine dritte Amtszeit käme für ihn nicht infrage, da er nach 15 Jahren im Amt und insgesamt 25 Jahren in der Berufspolitik den richtigen Moment für seinen Rückzug gekommen sehe.
Diese Entscheidung, so Eiskirch, sei ihm alles andere als leichtgefallen. Die Unterstützung aus der Stadtgesellschaft und der Politik habe ihm die Entscheidung noch schwerer gemacht. Doch seine Überzeugung, dass es für die Stadt, das Amt und ihn persönlich der richtige Schritt sei, überwiege.
Mit Eiskirchs Rückzug steht Bochum vor einer politischen Zäsur. Die Frage, wer sein Erbe antreten wird, bleibt vorerst offen. Klar ist jedoch, dass sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin in große Fußstapfen treten wird. Thomas Eiskirch hat in den vergangenen neun Jahren entscheidende Akzente gesetzt und die Stadt auf einen Kurs der positiven Veränderung gebracht. Sein Fokus lag dabei stets auf der langfristigen Entwicklung der Stadt – nicht nur heute und morgen, sondern auch mit Blick auf das „Übermorgen“, wie er es selbst formuliert.
Bochum muss sich nun auf die Suche nach einer neuen Führungspersönlichkeit machen, die diesen Weg fortsetzt. Doch bis dahin bleibt Eiskirch noch im Amt und verspricht, seine Aufgaben weiterhin mit vollem Einsatz zu erfüllen. „Für mich war und ist es eine große Ehre, Oberbürgermeister meiner Heimatstadt sein zu dürfen“, schloss Eiskirch seine Erklärung ab.
Bochum wird sich also in den kommenden Monaten nicht nur mit der Frage beschäftigen, wer die Nachfolge Eiskirchs antreten wird, sondern auch, wie die Stadt die begonnenen Projekte erfolgreich weiterführen kann. Klar ist: Die Weichen für die Zukunft sind gestellt – dank eines Oberbürgermeisters, der den Mut zur Veränderung hatte und seine Heimatstadt entscheidend mitgestaltet hat.