„Das Ruhrgebiet kann Strukturwandel“: Kanzler Scholz besucht auf Einladung des RVR das Bochumer Innovationsquartier Mark 51°7
So geht Transformation im Ruhrgebiet: Regionaldirektor Garrelt Duin und Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch haben heute (26. August) Bundeskanzler Olaf Scholz die Entwicklung und Ansiedlungserfolge im Innovationsquartier Mark 51°7 in Bochum präsentiert. Auf dem ehemaligen Opel-Gelände haben sich wenige Jahre nach der Schließung des Autowerks zahlreiche technologieorientierte Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen angesiedelt. Scholz kam auf Einladung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) nach Bochum.
Der Bundeskanzler besichtigte das Zentrum für Engineering Smarter Produkt-Service Systeme (ZESS), das Entwicklungszentrum der Volkswagen Infotainment GmbH und den „Makerspace“, die offene Werkstatt des neuen Technologiecampus der Ruhr-Universität Bochum. An dem gemeinsamen Rundgang nahmen auch Dr. Frank Dudda, Vorsitzender der RVR-Verbandsversammlung, Prof. Martin Paul, Direktor der Ruhr-Universität Bochum, und Ralf Meyer, Geschäftsführer der Bochum Perspektive GmbH, teil.
„Der Industrie-, Technologie- und Wissens-Campus Mark 51°7 zeigt, wie durch ein ganzheitlich gedachtes Konzept ökonomischer, ökologischer und gesellschaftlicher Wandel gemeinsam erfolgreich gelingen können. Die Innovationskraft der ansässigen Forschungseinrichtungen und Unternehmen bringt einen echten Mehrwert für Bochum und das ganze Ruhrgebiet“, so Olaf Scholz. Und Garrelt Duin betonte: „Wir konnten dem Kanzler eindrucksvoll zeigen: Das Ruhrgebiet kann Strukturwandel. Wir haben hier das Wissen, die Akteure und die Infrastruktur, die man für eine gute Zukunft braucht. Auf diesem Weg brauchen wir neben Ehrgeiz und Optimismus aber auch die Mitwirkung aller politischen Ebenen in Deutschland und Europa. Nachhaltige Flächenentwicklung ist ein zentraler Baustein, um unser Ziel zu erreichen, grünste Industrieregion der Welt zu werden.“ Als NRW-Wirtschaftsminister hatte Duin der Entwicklungsgesellschaft „Bochum Perspektive 2022“ in den Jahren 2014 und 2015 Förderbescheide in Höhe von 32,2 und 32,9 Millionen Euro für die Sanierung des Opel-Geländes übergeben.
Die Entwicklung auf dem Gelände Mark 51°7 gehört im Ruhrgebiet zu den besten Beispielen, wie die Neuausrichtung von ehemals gewerblich genutzten Flächen gelingen kann. Unmittelbar nach dem Ende der Automobil-Produktion im Dezember 2014 nahm 2015 die Entwicklungsgesellschaft „Perspektive Bochum 2022“ ihre Arbeit auf. Sie verantwortet seither die städtebauliche und gewerbliche Entwicklung der rund 70 Hektar großen Fläche. Das Leitmotiv der Neuausrichtung ist „Wissen schafft Wirtschaft“. Mit Erfolg: Zuletzt hatte Opel im Jahr 2014 auf dem Gelände 2.500 Arbeitsplätze. Zehn Jahre später sind mehr als 3.500 Arbeitsplätze neu entstanden. Für die Zukunft, wenn alle Flächen bebaut sind, werden es mehr als 10.000 Arbeitsplätze sein. „Wissen ist Bochums Ressource Nummer eins, und Wissen ist die Zukunft der Region. Das zeigt sich auch auf Mark 51°7. Schon jetzt stärken die angesiedelten Unternehmen Bochums Ruf als erstklassige Adresse für das Thema IT-Sicherheit und Automotive. Der Branchenmix ist vielfältig, zukunftsorientiert und steigert die Wirtschaftskraft der Region nachhaltig“, sagt Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.
Zum Abschluss seines Besuches auf Mark 51°7 diskutierte Bundeskanzler Scholz mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über Transformation und ihre Rahmenbedingungen. Vorher informierte er sich über das Potenzial des Ruhrgebiets, Wasserstoffmodellregion in Deutschland zu werden. Die Hydrogen Metropole Ruhr, die H2-Koordinierungsstelle der Region, zeigte mit ihren Partnern an drei Beispielen, wie der Energieträger der Zukunft die Ruhr-Wirtschaft nachhaltig stärken kann. Präsentiert wurden ein wasserstofffähiges Gaskraftwerk in Bergkamen der Firma Iqony, ein 150 kW LKW Brennstoffzellenmotor aus Europas größter Serienproduktion von Brennstoffzellen von Cummins Hydrogenics mit Sitz in Herten und die H2-Trainingsstrecke von Open Grid Europe in Werne.
Quelle: RVR