Wie in der letzten Saison unterlag der VfL Bochum erneut in der ersten Runde des DFB-Pokals. Beim gestrigen Pflichtspieldebüt von Chefcoach Peter Zeidler gab es eine 0:1 Niederlage beim SSV Jahn Regensburg. Das Pokalspiel offenbarte: Der „neue VfL“ kämpft noch mit alten Schwächen. Knapp eine Woche bleibt noch bis zum Bundesligastart des VfL bei RB Leipzig.
Bei der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokal-Spiel hatte Bochums Chefcoach Peter Zeidler von einem „Duell auf Augenhöhe“ gesprochen und ein „kampfbetontes Spiel“ erwartet, welches der VfL zu seinen Gunsten entscheiden wollte. Doch dies gelang – beim Pflichtspieldebüt des neuen Bochumer Trainers – nicht. Wie im letzten Jahr schied der Bundesligist bereits in der ersten Runde aus, was dem VfL auch finanziell startet.
Die Fernsehbilder zeigen: An der mangelnden Einstellung lag es bei den Spielern des VfL nicht. Vielmehr daran, dass die alten Schwächen des VfL – vor dem gegnerischen Tor werden zu viele Chancen liegen gelassen und vor dem eigenen Tor ist der VfL bei schnellen Gegenstößen und bei Standards – aus den letzten beiden Saisons wieder – zu Tage traten. Gegen einen Gegner – der bereits im Vorfeld an seine Außenseiterrolle geglaubt hatte – sich eine der Haupttugenden des VfL zu Nutze machte: Über den Kampf gegen einen höherwertigen Gegner ins Spiel kommen.
Dabei hätte die Bochumer Mannschaft bereits vor der Pause das Spiel in seine Richtung lenken können. Doch die Chancen verpufften genauso wie auch zu Beginn der zweiten Hälfte, in der das Tor von Broschinski wegen einer Abseitsstellung abgepfiffen wurde (49. Minute).
„Wer die Tore vorne nicht macht, kriegt sie hinten rein“
Eine alte Fußballweisheit lautet: „Wer die Tore vorne nicht macht, kriegt sie hinten rein“. Und so kam es auch in Regensburg wie es kommen musste. In der 60. Minute lenkte VfL-Torwart Drewes den Schuss von Pröger an den linken Pfosten und zwei Minuten später rettet die neue Nummer 1 im Bochumer Tor vor Kother. Regensburg bekam Oberhand und in der 70. Minute sorgte ein Standard – eigentlich eine Stärke des VfL bei den Vorbereitungsspielen – für die 1:0 Führung durch Ballas. In der anschließenden Drangphase des VfL sicherte SSV-Torwart Gebhardt das Weiterkommen des Zweitliga-Aufsteigers im DFB-Pokal und zudem 600.000 EUR Fernsehgelder.
Zeidler: „Wir waren heute nicht in der Lage, unsere allerbeste Leistung auf den Platz zu bringen.“
Nach der ersten Runde des DFB-Pokals der Saison 2024 / 2025 betonte VfL – Chefcoach Peter Zeidler: „Wir waren heute nicht in der Lage, unsere allerbeste Leistung auf den Platz zu bringen. Wir hätten eine top Leistung benötigt, um gegen Regensburg zu gewinnen. Das haben wir nicht geschafft.“ Zwar verwies der neue Bochumer Trainer auf das „in vielen Phasen ordentliche Spiel“ sowie auf „die Chance in Führung zu gehen“, aber gegen einen „euphorisierten“ Gegner und „auch etwas Pech“ hieß es am Ende: „Wir müssen jetzt sehr traurig die Heimfahrt antreten.“
Losilla: „Wir müssen daraus lernen“
Anthony Losilla sagte nach dem Spiel: „Wir hatten das Gefühl, dass wir alles unter Kontrolle hatten, doch das Tor hat gefehlt. Wenn man die Dinger nicht reinmacht, kann es dann so ausgehen.“ Aber alte und neue VfL-Kapitän blickte nach vorne: „Es sah aber nicht alles schlecht aus. Wir müssen daraus lernen, dürfen jetzt keinesfalls alles negativ sehen. Wir müssen positiv bleiben und bereiten uns gemeinsam auf den Bundesliga-Start nächste Woche vor.“
Warnschuss zur rechten Zeit?!
Anthony Losilla beschrieb die Ausgangslage des VfL vor dem ersten Pflichtspiel der Saison 2024 / 2025 passend: „Wir hatten das Gefühl, dass wir alles unter Kontrolle hatten.“ Genau dies hatten Verantwortliche und Fans des VfL wohl auch gedacht, weil die Bochumer Mannschaft die letzten beiden Testspiele 10:0 gegen hochklassige Gegner gewonnen hatte. Auch wenn der VfL durch einen dreifachen Ausfall (Bernardo und Ordets verletzte, de Witt wegen Rotsperre) nicht seine bestmögliche Aufstellung auf den Platz bringen konnte zeigt sich eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt der Bochumer bei RB Leipzig: Der VfL braucht noch Zeit und falls finanziell möglich auch noch personelle Verstärkung, um die Mission Klassenerhalt erneut erfolgreich bestehen zu können. Noch ist etwas Zeit. Und der Rückhalt der Bochumer Fans ist weiterhin da.