Der VfL Bochum 1848 setzt seine Bemühungen fort, Frauen im Fußball stärker zu fördern und Geschlechtergerechtigkeit in der Branche zu erreichen. Seit über einem Jahr arbeitet der Verein eng mit der Organisation FUSSBALL KANN MEHR zusammen, die sich für Chancengleichheit im Fußball einsetzt. Trotz des Fortschritts in vielen Bereichen sind Frauen, insbesondere in Führungspositionen, weiterhin unterrepräsentiert. Dadurch bleiben wertvolle Potenziale oft ungenutzt.
Der Startschuss für die Kooperation fiel im vergangenen Jahr mit einem Workshop zum Thema „New Work und Chancengerechtigkeit“, an dem auch die Geschäftsführung und mehrere Führungskräfte des VfL teilnahmen. Hier wurden nicht nur Best Practices geteilt, sondern auch nächste Schritte zur Weiterentwicklung definiert. Ein wichtiger Beschluss war die Durchführung einer Status Quo-Analyse, um den aktuellen Stand der Geschlechterverteilung und -gerechtigkeit im Verein zu ermitteln.
Diese Analyse wurde im Rahmen einer Masterarbeit an der Hochschule Bochum durchgeführt und ist nun abgeschlossen. Die Ergebnisse bieten umfassende Einblicke in die aktuelle Situation und dienen als solide Grundlage, um konkrete Ziele und Maßnahmen abzuleiten. Die Studie zeigte deutlich die bereits erreichten Fortschritte, etwa die Verpflichtung von Annike Krahn als sportliche Leitung – ein bedeutender Meilenstein im Bemühen um Gleichstellung. Gleichzeitig wurden aber auch bestehende Herausforderungen aufgezeigt, die es in Zukunft zu bewältigen gilt.
Ein wichtiger Aspekt der Studie war die Analyse der Geschlechterverteilung unter Fach- und Führungskräften. Dabei zeigte sich, dass Frauen zwar vermehrt in den professionellen Strukturen des Vereins vertreten sind, jedoch weiterhin unterrepräsentiert bleiben. Besonders bei Vollzeitstellen und in der Elternzeit sind Unterschiede zwischen den Geschlechtern festzustellen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurden verschiedene Ansätze entwickelt, darunter Praktika zur Berufsorientierung für Spielerinnen sowohl beim VfL selbst als auch bei Partnerunternehmen. Zudem konnten die sportlichen Rahmenbedingungen für Frauen weiter verbessert werden.
Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass es weiterhin strukturelle und kulturelle Entwicklungsschritte braucht, um eine echte Gleichstellung zu erreichen. Um diese Prozesse zielgerichtet voranzutreiben, plant der VfL bereits einen weiteren Workshop mit FUSSBALL KANN MEHR. Dabei sollen auf Basis der Analyseergebnisse konkrete Maßnahmen und Ziele für die Zukunft entwickelt werden.
Der VfL Bochum beweist mit diesen Schritten, dass er bereit ist, die notwendigen Veränderungen anzugehen und den Weg für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Fußball zu ebnen. Es bleibt spannend zu beobachten, welche Erfolge in den kommenden Jahren erreicht werden und wie sich diese Bemühungen auf die gesamte Branche auswirken werden.