Noch bevor die ersten Künstler auf die Bühne des Zeltfestivals Ruhr kommen, muss auf der Hundewiese am Kemnader See die Weiße Stadt stehen.
„Wir bauen seit drei Wochen auf“, sagt Geschäftsführer Heribert Reipöler. In diesem Jahr sind die Veranstalter vom Zeltfestival Ruhr nicht damit konfrontiert, dass sie die Fläche entwässern müssen. „Jetzt wird eher in Sonnenmilch investiert, als in Entwässerung“, schmunzelt Reipöler bei der Baustellenbesichtigung am Kemnader See. So stehen inzwischen 65 – 70 % der Zelte für die weiße Stadt, in der vom 16.08. – 1.09.2024 unterschiedliche Künstler auf den Bühnen stehen. Mit dabei sind unter anderem Tom Odell, auf den sich der Veranstalter besonders freue. Der britische Singer-Songwriter und Pianist tritt am 17. August auf.
Regionales wird beim Zeltfestival Ruhr großgeschrieben
Doch nicht nur internationale Musiker wie James Blunt kommen in die Zeltstadt. Auch The BossHoss machen erneut halt am See. Wie es dazu komme, dass auch Künstler wie Silbermond oder Sarah Connor gerne wiederkommen? „Das spricht für den Ruf des Festivals. Die Künstler fühlen sich wohl und kommen gerne wieder“, erklärt Reipöler. Entsprechend ist alles dabei: von kleinen lokalen Künstlern bis hin zu international erfolgreichen Künstlern. Und doch darf eine Sache nicht vergessen werden: „Um hier spielen zu können, muss man mindestens die Zeche füllen können“, mahnt Reipöler.
Auch sonst legen die Veranstalter von ZFR Event GmbH & Co. KG Wert auf Regionalität. So finden sich kleine Außenfilialen Bochumer Restaurants auf dem Gelände wieder. „Lokalität ist wichtig“, sagt Lukas Rüger, der ebenfalls als Geschäftsführer tätig ist, „Für viele war es nicht machbar, 17 Tage das volle Programm zufahren, deshalb haben viele kleinere Stände, um es stemmen zu können.“
(c) Sebastian Sendlak
Waltrop, Wacken, Bochum – Mambo Kurt ist dabei
Ein Bochumer Urgestein ist ebenfalls seit 15 Jahren mit dabei. Mambo Kurt hat das Pressegespräch im noch unbestuhlten Sparkassenzelt musikalisch untermalt. Besonders froh sei der Ehrenfelder, dass er hier eine kurze Anfahrt habe. „Ich lebe in Ehrenfeld. Da sind die Wege kurz und Heri kann mich für einen Kasten Bier buchen“, witzelt der Orgelspieler. An anderen Orten wie Norwegen oder Wacken habe er inzwischen eine Orgel gelagert. „Aber nicht eingegraben, sondern im Turm gelagert!“ lacht der Entertainer und spielt darauf an, dass nach dem Metal-Festival im Norden Deutschlands hinterher vieles vergraben werde.
Für die Sparkasse Bochum sei es ebenfalls wichtig, sich zu engagieren. „Das Zeltfestival Ruhr ist ein Herzensprojekt. Wir sind hier aus absoluter Überzeugung mit dabei“ sagt Sparkassen-Vorstandsmitglied Yvonne van den Hövel-Meyer. So sei das Zeltfestival ist für Menschen wichtig, die es sich nicht leisten können, in den Urlaub zu fahren und sich dennoch hier eine kleine Auszeit gönnen. „Wir wissen, dass wir das Richtige getan haben“, meint van den Hövel-Meyer über das Engagement beim Zeltfestival.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Zeltfestival in den vergangenen 15 Jahren über eine Millionen Besucher verzeichnen kann. „Wir erwarten sogar in den ersten Festivaltagen den zwei Millionsten Besucher“, verkündet Reipöler stolz.
„Verrückt, was aus dieser Veranstaltung gewachsen ist. Das wird nie Routine“, findet Rüger. Und doch freuen sich alle Beteiligten, Musiker, Komedian und Entertainer erneut auf 17 Tage ZFR. „Da geht einem das Herz auf, wenn man die Weiße Stadt sieht und man freut sich auf das Programm“, sagt Reporterin Danni Rösner, die mit mehreren Shows ihres Podcasts live vom ZFR sendet, abschließend.
Weitere Infos zum Programm und Karten für einzelne Shows gibt es online unter www.zeltfestivalruhr.de