272 ambulante Behandlungen in Bochum im Jahr 2023 – bei anaphylaktischem Schock sofort Notruf absetzen
Bochum – Mücken, Wespen und andere Insekten sind derzeit allgegenwärtig. Ihre Stiche können nicht nur schmerzhaft, sondern auch gefährlich sein. Nach einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest mussten im vergangenen Jahr 272 AOK-Versicherte in Bochum wegen Insektenstichen ambulant behandelt werden. „Insektenstiche sind für die meisten Menschen harmlos. Gefährlich wird es jedoch, wenn der Körper allergische Reaktionen zeigt“, warnt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. Bei einem anaphylaktischen Schock sollte unter der Nummer 112 sofort der Notarzt verständigt werden. Jährlich sterben in Deutschland durchschnittlich 20 Menschen an einer anaphylaktischen Reaktion durch eine Insektengift-Allergie. Es wird von einer höheren Dunkelziffer ausgegangen, da die Ursache Insektenstich nicht immer erkannt wird.
Quaddeln, Schwellungen und Juckreiz
Im Sommer, wenn Mücken, Bremsen, Wespen und Bienen häufig unterwegs sind, bleibt kaum jemand von Insektenstichen verschont. Meist sind die Stiche harmlos: Die Einstichstelle rötet sich, juckt und es bilden sich kleine Quaddeln und Schwellungen. Kühlen hilft, anstatt zu kratzen. Hausmittel wie eine Quarkpackung oder das Einreiben mit einer Zwiebel können Linderung verschaffen. Bei starken Symptomen hilft ein Antihistaminikum oder eine cortisonhaltige Salbe aus der Apotheke.
Vorsicht bei Infektionen
Ein Insektenstich kann gefährlich werden, wenn durch Kratzen Bakterien in tiefere Hautschichten gelangen. Dann droht eine massive Umgebungsinfektion, die eventuell mit einem Antibiotikum behandelt werden muss. Bei zunehmender und langanhaltender geröteter Schwellung sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Allergische Reaktionen auf Insektenstiche
In der Regel ist der Stich nach ein paar Tagen vergessen. Nicht so bei Menschen mit einer Insektengiftallergie. Hier wehrt sich das Immunsystem gegen bestimmte Eiweißbestandteile des Gifts. Eine allergische Reaktion kann zu einem anaphylaktischen Schock führen. Meist sind es die Stiche von Bienen oder Wespen, die eine allergische Reaktion hervorrufen. Ein Bienenstich führt häufiger zu schweren Symptomen als ein Wespenstich. Örtliche Reaktionen wie kreisförmige Schwellungen, Rötungen und starker Juckreiz breiten sich schnell aus. Allergische Systemreaktionen können Schweißausbrüche, Schwindel, Übelkeit und Herzrasen verursachen. Bei Kreislaufreaktionen, asthmatischen Beschwerden und Schwellungen in den oberen Atemwegen mit Luftnot und Bewusstlosigkeit ist ein anaphylaktischer Schock ein Notfall. Eine Insektengiftallergie kann im Extremfall zu einem Atem- und Herz-Kreislauf-Stillstand führen.