Stadt Bochum beschleunigt Photovoltaik-Ausbau auf Dienstgebäuden
Die Stadt Bochum setzt ein klares Signal für den beschleunigten Ausbau der Solarenergie. In Kooperation mit den Stadtwerken Bochum sollen bis zum Jahr 2030 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 20.000 Kilowatt auf städtischen Gebäuden errichtet werden. Zum Vergleich: Ein großes Windrad erzeugt im Schnitt 4.000 bis 5.000 Kilowatt Leistung. Ein neuer Rahmenvertrag zwischen Stadt und Stadtwerken macht die deutlich zügigere Umsetzung der Bochumer Solarpläne möglich. Rund 5.300 Tonnen Kohlendioxid (CO2) können dadurch eingespart werden. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Kämmerin Dr. Eva Maria Hubbert und die Stadtwerke-Geschäftsführenden Elke Temme und Robert Perić haben die Ausbau-Planungen für die „Mission solar“ heute, 11. Juli, am Alice-Salomon-Berufskolleg vorgestellt.
Auf den Dächern der städtischen Schule an der Akademiestraße ist jetzt eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 121 Kilowatt-Peak ans Netz gegangen: Sie produziert genug Solarenergie, um 35 Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Bereits seit Juni liefert eine zweites Kollektorenfeld auf dem Dach der Erich-Kästner-Gesamtschule an der Markstraße grünen Strom. Die Anlagen sind Ergebnisse der in der Bochum Strategie verankerten Kernaktivität „Mission solar – Unsere Dächer können mehr!“, die durch den zwischen Stadt und Stadtwerken unterzeichneten Vertrag nun deutlich Fahrt aufnimmt.
„Wir wollen und wir müssen nachhaltiger werden! Daher ist dieses Ziel ein wichtiger Baustein unserer Bochum Strategie. Bis 2035 wollen wir klimaneutral sein – das ist ambitioniert. Die verstärkte Nutzung von Sonnenenergie wird dafür einen entscheidenden Beitrag leisten“, erläutert Bochums Oberbürgermeister. Kämmerin Dr. Eva Hubbert, die auch zuständig für das städtische Immobilienmanagement ist, erläutert: „Dazu bestücken wir künftig deutlich zügiger bisher ungenutzte Dächer unserer Dienstgebäude flächendeckend und ressourcenschonend mit leistungsstarken Sonnenkollektoren.“ Ein Vorhaben, das der Rat der Stadt Bochum unterstützt. Der mit den Anlagen produzierte Strom wird zunächst für den Eigenbedarf der jeweiligen Liegenschaft genutzt, überschüssige Energie dann in das öffentliche Netz eingespeist. „Das spart langfristig nicht nur Geld, sondern schützt auch das Klima“, sagt Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.
Im Eigentum der Stadt Bochum befinden sich rund 750 Gebäude. Das ergibt eine Dachfläche von fast 500.000 Quadratmetern. In einem ersten Schritt hatten die Zentralen Dienste, die zuständig für das städtisches Immobilienmanagement sind, die Dächer der Dienstgebäude kategorisiert und priorisiert. Knapp 30 PV-Anlagen sind mittlerweile in Betrieb genommen – darunter auch Kindertagesstätten, Jugendfreizeithäuser und Sporthallen. Weitere sieben folgen noch in diesem Jahr: So werden zum Beispiel Kollektoren auch auf der Heinrich-Böll-Gesamtschule, dem Graf-Engelbert-Gymnasium und der Grundschule Laer Solarkraft sammeln. Im kommenden Jahr soll unter anderem auf den neuen Dächern des Lohrheidestadions eine Photovoltaik-Anlage installiert werden. „Parallel dazu prüfen wir die nächsten Dächer auf Zustand und Statik, damit wir das ,Hochfahren‘ in den nächsten Jahren fortführen können und unsere Ausbauziele erreichen“, ergänzt Dr. Eva Hubbert.
„Wir werden auch auf dem Rathaus Sonnenenergie sammeln“, verrät Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. „Auf dem Nordflügel werden wir ab 2027 dazu eine große Photovoltaik-Anlage installieren.“ Die städtischen Solarfelder sollen jährlich etwa 18 Millionen Kilowattstunden erneuerbaren Strom erzeugen. „Das reicht rechnerisch aus, um 5.100 Haushalte ein Jahr lang zu versorgen“, so Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. Ein stattlicher Beitrag im Zuge der Bochumer Nachhaltigkeitsstrategie für mehr Klimaschutz.
Das Ausbauziel von 18 Millionen Kilowattstunden ist durchaus ambitioniert, wie ein Blick auf das Jahr 2023 zeigt: Da wurden in ganz Bochum 28 Millionen Kilowattstunden Solarstrom ins Netz eingespeist. Umgesetzt wird der Solarausbau von den Stadtwerken Bochum. In enger Abstimmung mit der Stadt Bochum übernimmt der Energieversorger alle notwendigen Arbeiten beziehungsweise die Koordination der entsprechenden Dienstleister. Dies regelt der Rahmenvertrag zwischen Stadt und Stadtwerken.
„Unser Ziel ist es, die Energiewende in Bochum umzusetzen. Das Potenzial der Dachflächen, die sich in der Stadt für PV-Anlagen eignen, ist riesig und wird bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Auch in dieser Hinsicht ist es gut, dass die Stadt Bochum mit gutem Beispiel vorangeht und sich ein solch ambitioniertes Ausbauziel gesetzt hat. Das macht die Energiewende in Bochum sichtbar und trägt ganz konkret zum Klimaschutz vor Ort bei“, erklärt Elke Temme, Geschäftsführerin der Stadtwerke Bochum Holding.
Robert Perić, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum GmbH, ergänzt: „Wir haben in den letzten Jahren zahlreiche PV-Anlagen installieren dürfen. Unsere Kunden erhalten von uns ein Rundum-Sorglos-Paket. Wir sind Ansprechpartner für die Planung, den Bau und die Inbetriebnahme der Anlage. Hiervon wird nun auch die Stadt Bochum profitieren. Egal ob auf Schulen, Kindergärten oder Verwaltungsgebäuden – wir werden in den nächsten Jahren eine Menge spannender Projekte umsetzen. Darauf freuen wir uns.“
Quelle: Stadt Bochum