Am Donnerstag beginnt das Musikfestival Bochum Total in der Innenstadt von Bochum. Schon zum Auftakt tritt der Bochumer Jo Hartmann auf der Radio-Bob-Bühne auf. Direkt danach folgt die Wattenscheider Band „Die Kassierer“. Ein weiteres Lokal-Highlight erwartet die Besucher am Samstagabend auf der Sparkassen-Bühne mit der Band „Die Feuersteins“.
Bochum Total hat sich in den letzten Jahren zum größten Musikfestival im Ruhrgebiet entwickelt und zählt zu den bedeutendsten seiner Art in Nordrhein-Westfalen und Europa. Der Name des Festivals hat bei Fans und Musikern weit über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus einen guten Ruf.
Die Anfänge von Bochum Total waren vergleichsweise bescheiden. Das Festival fand erstmals am 5. und 6. September 1986 statt. Auf zwei Bühnen traten Bands wie „Risiko“ und „Nemo“ auf, die noch heute aktiv sind. Die Idee zu Bochum Total hatten die Studenten Heri Reipöler und Marcus Gloria. Unter dem Motto „Kultur Total“ wollten sie die Innenstadt von Bochum mit einer Mischung aus Live-Musik, Straßentheater und Gaukelei beleben.
Die ersten Programmhefte wurden von den Veranstaltern selbst in einer Auflage von 5000 Exemplaren verteilt. Die Suche nach Sponsoren gestaltete sich anfangs schwierig. Unterstützung erhielten Reipöler und Gloria nur vom Jugend- und Kulturbüro der Stadt Bochum.
Heute ist Bochum Total ein frei finanziertes Festival, bei dem das gesamte unternehmerische Risiko beim Veranstalter liegt. „Es wird oft vermutet, dass wir von der Stadt Bochum subventioniert werden, aber das ist nicht der Fall“, so Gloria. „Wir erhalten lediglich einen minimalen Zuschuss vom Kulturbüro. Den Großteil der Finanzierung sichern der Getränkeverkauf und Sponsoren. Die größte Unterstützung erfahren wir jedoch durch die Bands, die für eine geringe Gage auftreten.“
Das Gesicht von Bochum Total hat sich in den letzten Jahren stark verändert. „Viele erinnern sich noch an die familiäre Atmosphäre und das besondere Flair der ersten Jahre“, sagt Gloria. „Trotzdem freue ich mich über das Wachstum des Festivals. Bochum Total ist heute ein Aushängeschild für die Stadt und die Region.“
Die Besucherzahlen haben sich seit dem Jahr 2000 nahezu verdoppelt. „Es bleibt zu hoffen, dass auch die Stadt Bochum dies als Chance versteht“, betont Gloria. „Vor allem im Hinblick auf die Positionierung der Stadt als Hotspot der Livekultur.“