Eins war schon vor dem letzten Heimspiel der SparkassenStars klar: Selbst ein Sieg gegen Gießen hätte kaum den Klassenerhalt bedeutet.
Es ist knapp im Tabellenkeller der Pro A. Bochum jedoch hat, aufgrund des direkten Vergleichs, die schlechtesten Karten für den Verbleib in der Liga. Ausgerechnet gegen Gießen (3) und Jena (4) muss mindestens ein Sieg her.
Im direkten Parallelspiel treffen zudem Quakenbrück (15) und Düsseldorf (16) aufeinander. Gewinnt Düsseldorf dieses Kellerduell muss Bochum bereits beide Spiele gewinnen und wäre bei einer Niederlage gegen Gießen bereits abgestiegen.
Der sportliche Abwärtstrend seit dem Aufstieg in die Pro A wird gerade nach dieser Saison immer deutlicher. Bereits im dritten Jahr hintereinander konnten die Import-Verpflichtungen in der ersten Saisonhälfte nicht überzeugen. In diesem Jahr muss man aber auch die nachträglich getätigten Verpflichtungen in Bochum auf die Waagschale legen und zu dem Schluss kommen, dass das Scouting der SparkassenStars alles andere als zweitligatauglich war. Die zwischenzeitlich getätigte, langfristige Verlängerung von Headcoach Feilx Banobre muss nach dieser Saison ebenfalls überdacht werden. Es ist Zeit für eine deutliche Selbstreflektion bei den VfL SparkassenStars Bochum.
Liga-Favorit muss geschlagen werden
Das Team der Gießen 46ers wird mit Robin Benzing von einem 167-fachen Nationalspieler angeführt. Mit Stationen in Zaragoza, Istanbul und Bologna bringt der 35-Jährige enorm viel internationale Erfahrung auf das Parkett.
Der Aufstiegskandidat aus MIttelhessen konnten die ersten Offensivaktionen verwerten, während bei den Gastgebern, wie schon so oft in dieser Spielzeit, die Würfe nicht das Ziel fanden.
Die SparkassenStars nahmen den Kampf an, jedoch hielt Gießen dagegen und zog sich dabei auch Vorteile auf seine Seite. Bereits früh, beim Stand von 4:15 und satten 13 Fehlwürfen nahm Felix Banobre die erste Auszeit. Eine grundlegende Verbesserung folgte nicht. Mit 8:21 gingen die Teams in die erste Viertelpause. Die bittere Bilanz aus Bochumer Sicht: Nur 3 von 18 Würfen fanden das Ziel und auch bei den Rebounds konnte Gießen bereits ein klares Zeichen setzen.
Direkt zu Beginn des zweiten Spielabschnitts gelang Vincent Friederici der wichtige erste Dreier der Bochumer. Der Dosenöffner sorgte für etwas mehr Ausgeglichenheit auf dem Parkett in der Rundsporthalle, die an diesem Samstagabend restlos ausverkauft war.
Dass Bochum an diesem Abend im Spiel bleiben konnte, lag sicherlich nicht an der Quote. Noch immer konnten die SparkassenStars aus der Distanz nur wenig Zählbares holen. Ein wenig an der Führung konnten die Gastgeber dennoch knabbern. Zur Halbzeit waren es „nur“ noch 11 Zähler Vorsprung der 46ers beim Stand von 33:44.
Bochum verpasst Wende im Spiel
Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit wurden zur Defensiv-Schlacht, wobei die Gäste Glück hatten, dass auch ein Kilian Dietz unter dem Korb kaum Glück bei seinen Würfen hatte. Gleich mehrfach war Bochum dran, das Momentum zu drehen, jedoch verpasste es das Team von Felix Banobre, ein Statement abzugeben, um diese Partie noch drehen zu können. Ein technisches Foul gegen David Cohn schien weitere Hoffnungen der Gastgeber auf eine Wende zu begraben.
Noch vor der letzten Unterbrechung gelangen den SparkassenStars zwei wichtige Dreier, aber auch dieser Versuch zur Trendwende wurde ebenfalls durch zwei Distanzwürfe der 46ers egalisiert. Das Viertel ging somit wieder an die 46ers, die mit 66:54 ins Schlussviertel starten durften.
Gießen kam auch im Schlussabschnitt zu oft zu freien Würfen. Der Vorsprung der Mittelhessen wuchs auf zwischenzeitlich 20 Zähler an. Die Entscheidung.
Gießen strauchelte zu keiner Zeit wirklich in der Rundsporthalle, denn Bochum verpasste es beim 76:90 zum richtigen Zeitpunkt das Momentum auf seine Seite zu ziehen. Für Gießen reichte eine zwischenzeitlich überschaubare Leistung um die Gastgeber in Schach zu halten.
(C) Jenny Musall / Sebastian Sendlak / BOND