VfL initiiert erste Podiumsdiskussion gegen digitalen Hass
Der VfL Bochum 1848 hat im Dezember 2023 gemeinsam mit der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) die Initiative „Wer hetzt, verliert!“ ins Leben gerufen. Das Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, strafbaren Hass in den digitalen Medien sowie den entsprechenden Plattformen konsequent zu verfolgen. Sämtliche NRW-Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga haben sich der Bochumer Initiative angeschlossen.
Am Dienstag, den 16. April 2024, fanden im Vonovia Ruhrstadion die ersten öffentlichen Diskussionen rund um das Projekt statt. In drei Panels wurden das Projekt und seine Ziele vorgestellt, Praxisbeispiele gegeben und Lösungsansätze diskutiert sowie ein Ausblick auf die weitere Entwicklung gewagt.
„Wir wissen, dass Hass im Netz auch zu einer Zunahme von Gewalt im realen Leben führt“, sagte Ilja Kaenzig, Sprecher der Geschäftsführung des VfL Bochum 1848. „Dieser Zusammenschluss aus Politik, Behörden und Klubs sendet das richtige Signal. Nur gemeinsam können wir das Thema angehen“, ergänzte Jonas Schlevogt, Justiziar des VfL Bochum 1848 und Initiator von „Wer hetzt, verliert!“
Zu Beginn richteten sich Dr. Benjamin Limbach, Minister der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen, und Herbert Reul, Minister des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, an über 130 anwesende Gäste aus Sport, Recht und Politik. Beide betonten die gesamtgesellschaftliche Relevanz dieser Initiative. „Es geht um den Schutz unseres demokratischen Diskurses“, so Dr. Limbach. Herbert Reul ergänzt: „Fußball hat eine große Strahlkraft, erreicht viele Menschen. Deswegen ist das Projekt eine tolle Idee, um gegen den ungezügelten Hass im Netz vorzugehen.“
Aus der Praxis konnten Andreas Luthe, Spieler des VfL Bochum 1848, und Almuth Schult, Fußballtorhüterin und TV-Expertin, von zum Teil drastischen Vorfällen berichten und gaben Anstoß für lösungsorientierte Ansätze. „Wir reden darüber, dass wir dem Fußball Respekt und Fairness mit einhauchen wollen“, sagte Schult. „Aber wie bekommen wir unsere Werte, die wir leben wollen, nicht nur auf den Fußballplatz, sondern auch in die Sozialen Netzwerke?“ Darüber diskutierten auf dem hochkarätig besetzten Podium in drei Panels unter anderem Markus Hartmann, Leitender Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwalt Köln und Leiter ZAC NRW, und Ingo Wünsch, Direktor des Landeskriminalamts NRW. Die Wertigkeit der Initiative wurde durch die Anwesenheit von Vertretern von FIFA, DFB und DFL unterstrichen, die dem VfL und den teilnehmenden NRW-Klubs zu diesem richtigen wie richtungsweisenden Schritt gratulierten und volle Unterstützung zusagten.
Quelle: VfL Bochum 1848