Das Auswärtsspiel des VfL Bochum 1848 beim 1. FC Köln hat gut angefangen. Mit 1:0 haben die Bochumer bis zur Nachspielzeit geführt. Dann hat Kölns Doppelschlag drei Punkte verhindert.
Vor dem Derby gegen den 1. FC Köln hat Bochums Cheftrainer Thomas Letsch noch gesagt: „Wir hatten kein gutes Training.“ Ob sich das bewahrheitet, zeigt sich am 28. Spieltag in der Fußball Bundesliga. Entsprechend sei jedem bewusst, dass das Team punkten müsse, da sie sich im Abstiegskampf befinden.
Denn es treffen mit dem 1. FC Köln das zweitschlechteste Heimteam gegen die schlechteste Auswärtsmannschaft aufeinander. Auswärts hat der VfL gerade einmal einen Sieg, acht Niederlagen und vier Unentschieden herausgeholt. Auf Kölner Seite stehen hingegen zwei Heimsiege, drei Unentschieden und acht Niederlagen. Somit soll es ein spannendes Duell werden, bei dem es für beide Mannschaften darauf ankommt, die eigene Schwäche zu überwinden und zumindest ein Unentschieden herauszuholen.
Erste Halbzeit endet für den VfL Bochum und 1. FC Köln torlos
Entsprechend ist es für die 4.800 mitgereisten Bochumer im RheinEnergie Stadion spannend geworden. Allerdings haben beide Mannschaften zwar in den ersten Minuten versucht, Akzente zu setzen, aber ohne Erfolg. Hier scheint es darauf anzukommen, wer den Sieg mehr möchte. Den Anfang haben die Hausherren gemacht. Sie haben sich die eine oder andere Chance erarbeitet, bei der Bochums Schlussmann, Manuel Riemann, die Blau-Weißen im Spiel gehalten hat.
Nach 25 Minuten auf dem Rasen gibt es die erste gelbe Karte. Eric Martel bringt Kevin Stöger zu Fall und erhält die fünfte Verwarnung, weshalb er im nächsten Spiel nicht dabei sein wird.
So vergehen weitere 20 Minuten der ersten Halbzeit, die ohne Tor endet. Bochum hat insgesamt zwei gute Chancen und die Rheinländer sich sicherer am Ball.
Nach dem Seitenwechsel setzt sich das Bild fort. Köln die aktivere Mannschaft auf dem Platz. Und dann passiert es: Die zweite Halbzeit ist keine zehn Minuten alt, als Stöger Felix Passlack in die Tiefe schickt. Dieser steht am Pfosten frei und kann das 1:0 aus Bochumer Sicht in der 53. Minute erzielen.
Bochum setzt auf Verteidigung und vergisst, dass ein Spiel mehr als 90 Minuten hat
Nun heißt es für den VfL anscheinend: Den Spielstand halten. Was jetzt folgt, sind Auswechselungen, die dies bestätigen. Von drei Stürmern auf keinen Stürmer. Stattdessen verstärkt Letsch die Defensive. Maximilian Wittek kommt für Stöger auf den Platz. Ivan Ordets nimmt die Position von Philipp Hofmann ein. Zuvor kommt Takuma Asano für Moritz Broschinksi aufs Feld. Auch die letzten beiden Wechsel kurz vor Spielende wirken nicht durchdacht. Matus Bero und Torschütze Passlack, der aufgrund muskulärer Probleme ausgewechselt wird, verlassen den Rasen. Dafür kommen Christopher Antwi-Adjei und Christian Gamboa ins Spiel. Auch der FC hat mehrfach gewechselt und sich offensiver aufgestellt.
Damit ist die Mannschaft im RheinEnergiestadion inzwischen komplett defensiv aufgestellt, was an sich kein schlechter Gedanke ist. Allerdings gibt es auch hier erneut fünf Minuten Nachspielzeit. Diese ist dem VfL bereits das eine oder andere Mal zum Verhängnis geworden. Anders soll es auch in Köln nicht kommen. Durch einen Doppelschlag durch Kopfbälle der Hausherren durch Steffen Tigges (90 + 1) und Luca Waldschmidt (90 + 2), steht es plötzlich 2:1.
„Bei mir und bei allen Beteiligten herrscht eine große Leere. Zum wiederholten Male bekommen wir in der Nachspielzeit nicht nur ein, sondern zwei Tore – und gehen so ohne Punkte nach Hause“, so Letsch, der sich bewusst ist, dass ein Spiel länger als 90 Minuten geht. Patrick Fabian sieht nun alle in der Pflicht, die Fehler einzuordnen und zu finden: „Wir sind alle gefragt – das Trainerteam ist gefragt, die Mannschaft ist gefragt, wir sind gefragt. Wir wissen, dass wir alle Fehler bei uns suchen müssen, wie so etwas zustande kommen kann.“