Teil 5: Zukunftsaussichten
Ein Ende des Konfliktes ist nicht in Sicht. Milliarden an Euros fließen in die Aufrüstung der Ukraine und viele Hilfsorganisationen unterstützen die Bevölkerung des Landes. In unserem fünften und letzten Teil der Wochenserie wagen wir einen Ausblick und werfen einen Blick auf die Städtepartnerschaft zwischen Bochum und Donezk.
Seit 1987 besteht eine Städtepartnerschaft zwischen Bochum und Donezk. Zustande gekommen ist dieser Zusammenschluss nach Vermittlung durch Sheffield, die bereits seit 1950 Partnerstadt Bochums ist.
Diese Zusammenarbeit der Städte lag nahe, denn die Donbass-Region der östlichen Ukraine ist wie Bochum und Sheffield Kohlerevier.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat sich Donezk rasant weiterentwickelt. Mehrere Universitäten, Hochschulen und zahlreiche Forschungsinstitute sorgten für eine ausgeprägte Bildungslandschaft und auch kulturell hatte die Stadt viel zu bieten. Mit dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts 2014 hat sich diese Situation schlagartig geändert, denn legitimierte Ansprechpartner sind nach Ausrufung der „Volksrepublik Donezk“ kaum aufzufinden.
Seit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine 2022 unterstützt die Gesellschaft Bochum-Donezk Ukrainerinnen und Ukrainer zudem durch die Organisation von Notfallpaketen.
Fast 100 Transporte haben Bochum bislang in Richtung Ukraine verlassen. Ziel der rund drei bis fünf Tage dauernden Reise sind die Städte Lviv (Lemberg), Sokal (Gebiet Lviv) und Tschernevzi. Von dort aus geht es mit Hilfe kleinerer Transporte in die nähere Umgebung dieser Städte. Hilfstransporte in die von Separatisten besetzten Gebiete, darunter zählt auch Donezk, werden nicht durchgeführt.
Auf der anderen Seite stehen die westlichen Regierungen hinter den Plänen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi. Waffenlieferungen sollen das Land in seiner Verteidigung stärken. Genutzt werden darf das aus dem Westen gelieferte Material jedoch ausschließlich zu Verteidigungszwecken.
Bis zum Juli 2023 beliefen sich die Hilfen aus dem westlichen Europa auf etwa 131 Milliarden Euro. Zwischen 2014 und 2023 wurden zudem aus den USA rund 111 Milliarden US-Dollar für die Auslandshilfe bereitgestellt. Auf der Sicherheitskonferenz in München Mitte Februar 2024 wurden weitere Hilfen in Form von Geld und Waffen in Aussicht gestellt. Ziel sei es, die Ukraine gegenüber dem russischen Aggressor überlegen zu machen.
Eins ist sicher: Die Aufrüstung einer Kriegspartei wird kaum zu einem schnellen Ende des Krieges führen. Russland und Präsident Putin schreckt nicht davor zurück, Menschen zu opfern, um das Ziel, die Einnahme der ukrainischen Gebiete zu erreichen. Eine Materialschlacht, auf der beide Seiten nicht gewinnen können. Experten rechnen daher nicht mit einem schnellen Ende in den kommenden Monaten in dieser Konflikt-Region.
Dieses ist ein Beitrag aus einer Arbeit des Studienprogramm Medien – PTH Sankt Georgen