Teil 2: Der Konflikt
Wie aus dem Konflikt ein ausgewachsener Krieg wurde, wird im zweiten Teil unserer Ukraine-Serie betrachtet. Die Konfliktparteien scheinen sich dabei vollkommen festgefahren zu haben. Oder geht es vielleicht doch um mehr?
Der Konflikt existiert seit dem Jahr 2014. Im Februar dieses Jahres besetzten russische Truppen, die jedoch nicht als Solche zu erkennen waren, die Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde bereits der Begriff „Bürgerkrieg“ in den Medien erwähnt.
Es folgten anti-ukrainische Propaganda-Aktionen die auch außerhalb der Krim zur Destabilisierung des Landes sorgten. Vor Allem die Gegenden um die ostukrainischen Städte Charkiw, Odessa, Luhansk und Donezk sorgten sogenannte Volksmilizen für russischen Einfluss.
Während in Charkiw, Odessa und Mariupol wieder unter ukrainische Kontrolle gebracht werden konnten, stabilisierten diese Volksmilizen in den Gegenden von Donezk und Luhansk ihre Aktivitäten. Unterstützt wurden diese Gruppen von paramilitärischen Söldnern sowie der Gruppe Wagner. Russland selbe runterstützte die Streitkräfte durch Lieferungen von schweren Waffen, dementierte jedoch jeglichen Einfluss auf die Situation. Es folgten mehrere Übergriffe innerhalb der annektierten Regionen sowie die Übernahme weiterer gebiete im Osten der Ukraine.
Bereits im Frühjahr 2021 wurden erste russische Truppenverbände an die Grenze der Ukraine verlegt. Der krieg deutete sich dadurch sehr deutlich an. Am 21. Februar 2022 erkannte Russland die staatliche Unabhängigkeit der von prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine kontrollierten und als „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk proklamierten Gebiete in der Oblast Donezk und der Oblast Luhansk an. Die folgende Invasion durch Russland auf mehreren Fronten begann am 24. Februar 2022.
Die internationale Gemeinschaft verurteilte diese Handlungen als eklatanten Bruch der europäischen Friedensordnung gemäß der Charta von Paris von November 1990 bzw. dem Budapester Memorandum von Dezember 1994. Russland plante offenbar einen schnellen Durchmarsch, rechnete dabei kaum mit viel Gegenwehr.
Nach einigen russischen Fehlschlägen konzentrierten sich die Befehlsgeber auf Aktionen im Osten des Landes. Seit diesem Zeitpunkt konnten erste Kriegsverbrechen der russischen Armee festgestellt und belegt werden. Waffenlieferungen westlicher Staaten sorgten in der Folge für eine Stabilisierung der ukrainischen Armee, befehligt von Wolodymyr Selenskyj, dem Präsidenten der Ukraine.
Selenskyj wurde der Ansprechpartner der Ukraine zum Westen und reist seitdem von einer Veranstaltung zur Nächsten um Mittel für sein Land zu organisieren. Die Position Selenskyjs wird durch Fehlinformationen Putins aus Moskau gestärkt. Der Tod des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny dürfte für weitere Pro-Ukrainische Unterstützungen durch westliche Staaten sorgen. In Russland hingegen wirkt die Einschüchterungstaktik Wladimir Putins für nur wenige kritische Stimmen.
Dieses ist ein Beitrag aus einer Arbeit des Studienprogramm Medien – PTH Sankt Georgen