Der VfL Bochum 1848 muss sich im Derby am Sonntagabend bei Borussia Dortmund mit 1:3 (1:1) geschlagen geben. Die Gäste konnten dabei einige Fehler der Borussen nicht nutzen.
Vor dem Derby wurde es zunächst emotional. Neben der Schweigeminute für die verstorbenen Kay Bernstein und Franz Beckenbauer wurde auch dem Dortmunder Fan Marcel gedacht, der in der Winterpause seinem Krebsleiden erlegen war. Mit anwesend waren viele Freunde und Verwandte, die an der Seitenlinie die Fan-Choreo beobachteten und sichtbar gerührt waren.
In einem Spiel auf Augenhöhe konnte zunächst der Gastgeber, der ohne Stammtorhüter Kobel, und Emre Can antrat, von einem Patzer Riemanns profitieren. Ein zumindest glücklicher Strafstoß, nachdem Malen zuvor etwas früh abhob und den Elfmeter rausholen konnte. Füllkrug zum Ersten an diesem Abend verwandelte sicher zum 1:0.
Bochum ließ sich den Rückschlag nicht anmerken
Den Rückschlag konnte der VfL, erneut ohne Asano und Keven Schlotterbeck, gut wegstecken. Man ärgerte den Nachbarn, der in der Defensive nicht selten Fehler produzierte und die Gäste einlud. Moritz Broschinski, Anthony Losilla und auch Erhan Masovic konnten jedoch kein Kapital daraus schlagen. Erst Sekunden vor der Halbzeitpause ging eine Flanke von Patrick Osterhage, unglücklich aus Dortmunder Sicht, auf Nico Schlotterbeck und von ihm ins eigene Netz. Böse Zungen behaupteten, dass er an diesem Tag vielleicht auch für seinen Bruder auf dem Platz stand, der in Bochum verletzungsbedingt nicht spielen konnte.
Es sollte auch nicht sein einziger Fehler sein, denn auch zu Beginn des zweiten Durchgangs sorgte ein Fehlpass Schlotterbecks für eine Großchance durch Matus Bero, der jedoch im letzten Moment durch Borussias Abwehr vom Ballgetrennt werden konnte.
Bochum erarbeitete sich weiterhin Chancen, blieb aber vor dem Kasten des Ersatzkeepers Alexander Meyer zu schwach.
Druck bis zum Ende
Dortmund war insgesamt vor Allem bei Standards gefährlich. Für eine Ausnahme sorgte dann jedoch in der 72. Minute eine Flanke für Füllkrugs Treffer Nummer 2.
Jetzt warf Bochum alles nach vorne. Für Losilla, Antwi-Adjei und Broschinski kamen Kwarteng, Hofmann und Paciencia ins Spiel. Die jedoch hatten es nun mit einer Fünfer-Kette in der Abwehr der Dortmunder zu tun. In dessen Zentrum: Der zuvor eingewechselte Mats Hummels, der für mehr Sicherheit als in den vorherigen Minuten der Partie sorgte. Ein Durchkommen wurde immer schwieriger.
Ein weiterer Durchstoß der Dortmunder sorgte dann für die, erneut fragwürdige, Entscheidung. Ein Handspiel vor dem Strafraum der Bochumer wurde nicht geahndet, wohl aber das Foul von Christian Gamboa an Bynoe-Gittens. Trotz VAR wurde der Strafstoß nicht zurückgenommen und Niclas Füllkrug machte in der Nachspielzeit mit seinem Hattrick den Sack endgültig zu.
(c) Sebastian Sendlak / BOND
Dortmunds Trainer Edin Terzic war nach dem Spiel froh über die Punkte. Kritik am Spiel hatte er mehr als genug, wollte auf der Pressekonferenz die anwesenden Journalisten jedoch nicht zu lange mit allen Details aufhalten. Auf der anderen Seite zeigte sich Thomas Letsch mit dem Engagement und Einsatz seiner Mannschaft zufrieden. Das für den VfL Bochum an diesem Sonntagabend mehr drin war, war allen Beteiligten bewusst.
Weiter geht es für den VfL Bochum am kommenden Samstag den 3. Februar um 15:30 Uhr gegen den FC Augsburg. Es folgt ein Auswärtsspiel am Samstag den 10. Februar um 15:30 Uhr in Frankfurt, ehe die Bayern am Sonntag den 18. Februar um 17:30 Uhr das Ruhrstadion besuchen werden.