Das bürgerschaftliche Engagement ist in Bochum groß: Rund 1.600 Ehrenamtliche haben mitgewirkt.
Vor drei Jahren hat die Stadt Bochum als eine der Kernaktivitäten der Bochum Strategie den Bochum-Fonds ins Leben gerufen. Seitdem hat sich in den Stadtteilen einiges getan: Insgesamt 149 Projekte wurden von den Bürgerinnen und Bürgern mit Unterstützung von Bochum Marketing umgesetzt. Da wird es höchste Zeit, einmal zurückzublicken.
Rund 1.600 Ehrenamtliche haben bei der Umsetzung der Projekte mitgewirkt. Enorm viele Menschen haben am Ende davon profitiert, haben Veranstaltungen besucht, an Workshops und Aktionen teilgenommen oder die neu geschaffenen Möglichkeiten für sich genutzt. Dabei sind die Projekte so facettenreich wie Bochum selbst. Der Bochum-Fonds hat viele Menschen zum Nachdenken angeregt, entstanden sind wunderbare Ideen aus allen möglichen Bereichen. „Der Bochum-Fonds ist die finanzielle Brücke zu einer lebendigen Stadtgesellschaft. Er fördert die aktive Teilnahme der Bevölkerung am städtischen Leben und ermöglicht, Ideen und Vorhaben für die Stadtteile ohne bürokratische Hürden umzusetzen. Die breite Palette bürgerschaftlichen Engagements ist ein beeindruckender Ausdruck der starken Verbindung, die die Bürgerinnen und Bürger von Bochum zu ihrer Stadt empfinden“, findet Julia Wittmann von Bochum Marketing.
Mobilitätswende, Umweltbildung, Nachhaltigkeit
Ganz vorne mit dabei sind Themen wie Mobilitätswende, Umweltbildung und Nachhaltigkeit. „Viele sind bereit, für das Wohlergehen ihrer Stadt Verantwortung zu übernehmen. Es gibt viele Menschen, die etwas bewegen wollen. Oft finden dabei auch ökologische Themen eine praktische Anwendung“, berichtet Inga Wiesen von Bochum Marketing. Umgesetzt wurden zum Beispiel Leih-Lastenräder in mehreren Stadtteilen, das Pflegen von Natur und Ökosystemen, Hochbeete, Pflanzaktionen, Gemeinschaftsgärten, Bienen-Workshops, ein tiny house in der bib der dinge und verschiedene Upcycling-Aktionen. Auch in Sachen Inklusion hat sich einiges getan, etwa beim Inklusiven Jugendtreff in Gerthe. Oft wurden gesellschaftliche Herausforderungen auf nachbarschaftliche Projekte heruntergebrochen, wie bei den Integrationskursen für Menschen aus der Ukraine oder der Ausstellung „Kiew ohne Licht“ im Schaubüdchen an der Ursuluastraße.
Projekte haben sich entwickelt
Auch aus vermeintlichen Nischengebieten haben sich große Projekte entwickelt. Aktuellstes Beispiel ist die Bunte-Steine-Werkstatt in Harpen. Der Gaming-Club in der Bibliothek Langendreer hat ebenso großen Anklang gefunden. Viele Projekte sind über die Zeit gewachsen und gedeiht und tragen sich mittlerweile selbst, wie zum Beispiel das Radcafé „Windkante“ an der Rottstraße oder die vom StadtTeilLaden initiierte digitale Stadtteilkarte in Grumme. Andere Projekte haben das Stadtbild verschönert, beispielweise die Graffitis an der Universitätsstraße oder beim Fußballverein CSV Linden. Und manche denken ganz außerhalb des normalen Rahmens, zum Beispiel beim „Sound of Bärendorf“, wo aus Alltagsgeräuschen in Weitmar Songs wurden. Gemeinsam haben alle Projekte, dass sie von Bürgerinnen und Bürgern für andere Bürgerinnen und Bürger gestaltet wurden, offen für alle Menschen sind.
Kreativität, Sport und Nachbarschaftsleben
All das und mehr wurde umgesetzt, trotz der zeitweise schwierigen Bedingungen im Rahmen der Corona-Pandemie. Durch den Bochum-Fonds wurde auch Kulturförderung betrieben, ob beim Kunstbunker an der Baarestraße oder beim Creative Space für Jugendliche in Wattenscheid. Auch Vereine konnten in den für sie harten Zeiten unterstützt und gestärkt werden, ebenso gab es Starthilfen für junge Vereine. Und nicht zuletzt hat der Bochum-Fonds sehr viele Projekte hervorgebracht, die den Kontakt zwischen den Menschen und das Nachbarschaftsleben gefördert haben, wie die Thermoskannengespräche auf dem Schattbachfriedhof im Bochumer Süden. „Die Pandemiezeit war für viele eine Durststrecke. Die Leute haben nach Möglichkeiten gesucht, sich zu engagieren und kreativ zu werden. Da haben wir den Zahn der Zeit getroffen“, berichtet Wiesen.
Ausblick in 2024
In 2024 geht der Bochum-Fonds in sein viertes Jahr und schon jetzt zeichnen sich die ersten neuen Ideen ab. Die ersten kleinen Projekte stehen in den Startlöchern. Für Großprojekte fallen im März wieder die Entscheidungen über die Umsetzung, in einem Gremium, das sich aus Mitgliedern der Bezirksvertretungen sowie des Ausschusses für Strukturentwicklung, Digitalisierung und Europa zusammensetzt. „Der Bochum-Fonds wird immer bekannter. Über die Jahre haben wir immer mehr Anträge bekommen. Die Menschen werden dabei immer kreativer“, sagt Wiesen.
Für den Bochum-Fonds bewerben
Der Bochum-Fonds ist eine der Kernaktivitäten der Bochum Strategie, die die Stadtentwicklung bis 2030 fördern will, und wird seit 2021 von Bochum Marketing im Auftrag der Stadt Bochum durchgeführt. Alle, die volljährig sind, können gemeinwohlorientierte Ideen für ihre Stadtteile einbringen, ob Privatperson, Initiative, gemeinnützige Organisation oder Verein. Die Bürgerprojekte werden mit einer Summe von bis zu 25.000 Euro gefördert, die Anschubfinanzierung gilt über maximal zwölf Monate. Voraussetzung dafür ist eine Eigenbeteiligung in Höhe von 20 Prozent der Gesamtkosten, die auch in Form von Sach- und Arbeitsleistungen erbracht werden kann. Ideen können weiterhin eingereicht werden. Kleinere Projekte können bei der Erfüllung aller Voraussetzungen schnell realisiert werden, für Pläne ab 7.501 Euro ist das Gremium zuständig, das im März wieder tagt.
Kontakt: Inga Wiesen, fonds@bochum-marketing.de, T 0234 9049638
Website: www.bochum-fonds.de
Quelle: Bochum Marketing GmbH