Spieltag anne Castroper! Der VfL Bochum 1848 empfängt den VfL Wolfsburg am 13. Spieltag in der Fußball Bundesliga. Es soll der Knoten nach zwei Niederlagen in Folge endlich platzen.
Beide Mannschaften sind in der Bundesliga 24 Mal aufeinandergetroffen. Beide Mannschaften haben jeweils zwölfmal gegen den Gegner gewonnen. IN der letzten Saison haben die Niedersachsen beide Duelle für sich entscheiden können und haben dem VfL eine herbe Heimniederlage mit 1:5 beschert.
Nun soll es endlich mit dem Heimsieg klappen. „Der Erkältungsteufel wütet zurzeit ein bisschen. Aber die meisten, die erkältet waren, müssten morgen wieder zur Verfügung stehen“, sagt Bochums Cheftrainer Thomas Letsch vor dem Spiel. Dennoch mache man sich wenig Sorgen, da es personell sehr, sehr gut aussehe. Sehr gut sieht momentan auch die Defensive der Blau-Weißen aus. Und doch müsse laut Letsch offensiv mehr passieren.
Letsch: „Wollen intensiv und aggressiv spielen“
Laut Letsch wird das Duell gegen die Wölfe durch Intensität und Aggressivität entschieden. „Wenn man sie speziell in der Offensive spielen lässt, wird es sehr schwierig. Wenn wir hier zuhause von der ersten Minute an Energie reinbringen, eklig sind und den Gegner ärgern, wird es auch für Wolfsburg schwer, hier etwas mitzunehmen. Davon bin ich überzeugt“, sagt Letsch vor dem Spiel. Entsprechend erwartet der Trainer eine intensive Partie, in der beide Mannschaften viel Laufen.
So soll mit einem langersehnten Heimsieg anne Castroper ein Zeichen gesetzt werden – niemand sei damit zufrieden, wo der VfL gerade in der Tabelle steht. „Am Ende sind wir aber in der Tabellenregion, wo uns alle erwartet haben. Wenn wir auf dem jetzigen Platz auch am Ende stehen, sind die meisten Menschen in Bochum glaube ich sehr, sehr glücklich“ meint Letsch.
VfL Bochum startet gut ins Duell gegen Wolfsburg
Zu Beginn der ersten Halbzeit haben die Niedersachsen die Nase vorn und die besseren Chancen. Entsprechend findet das Spiel vor dem Kasten von Bochums Schlussmann Manuel Riemann statt. Nach und nach schafft es der VfL sich aus dieser Situation zu befreien und sich nun vor dem Kasten von Koen Casteels festzusetzen. Es braucht vier Schüsse daneben, bis in der 19. Minute Kapitän Anthony Losilla den Ball an den linken Fuß bekommt und auf Patrick Osterhage zielt. Osterhage reagiert schnell und kann das Leder im Netz platzieren.
Nun sind die Blau-Weißen wach und werden motivierter. So ist es nicht verwunderlich, dass sie jetzt mehr von der anfangs erwähnten Intensität sowie Aggressivität auf den Rasen bringen. Sie setzen sich vor dem Kasten fest. Das 2:0 hat erst Losilla erst auf dem Fuß´, trifft aber den Außenpfosten. Danach nimmt sich Stöger den Ball, passt zu Bernardo, der auf 2:0 erhöht.
Doch das soll es noch nicht gewesen sein. Anstatt den Spielstand mit in die Halbzeit zu nehmen, können die Gäste in der zweiminütigen Nachspielzeit durch Mattias Svanberg auf 2:1 verkürzen.
VfL Wolfsburg findet in Bochum nicht ins Spiel
Nach dem Seitenwechsel wird es noch einmal spannend – jedoch nicht, was die Tore angeht, sondern eher die Anzahl der gelben Karten. Es kommen in den nächsten Minuten mehr gelbe Karten auf das Konto der Bochumer als Tore. Am Ende sollen die Hausherren sechs gelbe Karten gesammelt haben. Wolfsburg ist zwar wach und sucht nach Lösungen, aber durchsetzen können sie sich nicht. „Es ist ein verdienter Sieg für Bochum. Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren, weil wir immer zu langsam waren“, soll Niko Kovac nach dem Spiel sagen.
Auf Seiten der Bochumer gibt es wesentlich mehr zusehen. Sie versuchen den Ball vor dem gegnerischen Kasten zu halten, was ihnen zum Großteil auch gelingt. Ebenfalls werden, so gut wie möglich, Konter vermieden. Zwar haben sie auch in den nächsten 45 Minuten immer wieder gute Chancen, treffen aber lediglich den Pfosten. Bis es in die 87. Spielminute geht. Hier bekommt der eingewechselte Christopher Antwi-Adjei das Leder an den Fuß und platziert ihn im Wolfsburger Tor. 3:1 lautet der neue Spielstand.
In den letzten Minuten soll es noch einmal spannend werden, da das bis dato hitzige Spiel mit vielen Fouls und Karten um sechs Minuten verlängert wird. Auch ist nun entschieden, dass Keven Schlotterbeck in der nächsten Party aufgrund der fünften gelben Karte nicht mit dabei sein wird. Schlotterbeck bringt Tiago Tomas im Mittelfeld zu Fall und vereitelt einen Konter. Dafür gibt es Gelb. Und doch wird so langsam den 24.350 Zuschauern im Vonovia Ruhrstadion eines klar: Das wird der erste Heimsieg des VfL in dieser Saison. Nach insgesamt 98 Minuten auf dem Rasen hat sich der VfL den ersten Heimsieg in der Bundesliga-Saison 2023/24 geholt.
Zwei Bochumer haben ihre ersten Tore geschossen
„In der zweiten Halbzeit war klar, dass Wolfsburg immer mehr Druck machen wird. Wir haben aber leidenschaftlich verteidigt“, sagt Letsch, der bis 2026 beim VfL verlängert hat, nach dem Spiel. Für habe das bedeutet: „Wir haben nach vorn Meter gemacht – sowohl die Spieler, die von Anfang an dabei waren, als auch die, die reinkamen. Jeder hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und dazwischengeworfen.“ Besonders aber freue er sich für Patrick Osterhage und Bernardo, die beide ihr erstes Tor in dieser Saison gemacht haben.
„Es ist ein überragendes Gefühl, mein erstes Bundesliga-Tor geschossen zu haben. 1:0 und das hier im Vonovia Ruhrstadion – es gibt glaube ich wenig Schöneres. Gekrönt dann noch mit dem Sieg, ist einfach ein überragendes Gefühl“, freut sich Osterhage nach dem Spiel. Er glaubt, dass jetzt der Knoten bei der Mannschaft geplatzt ist.
Auch Christopher Andwi-Adjei freut sich über die drei Punkte: „Wir waren oft nah an einem Sieg dran, speziell an einem Heimsieg, und haben in den letzten Wochen sehr oft Unentschieden gespielt. Heute haben wir uns für eine insgesamt gute Leistung belohnt. Wolfsburg hat zwischenzeitlich ordentlich Druck gemacht, das haben wir überstanden.“
So endet ein spannendes und manchmal nervenaufreibendes Spiel an der Castroper Straße mit 3:1. Für den VfL Bochum bedeutet das Platz zwölf mit 13 Punkten.
(C) Sebastian Sendlak/BOND