Nach einem ungleichen Duell hat das Auswärtsspiel des VfL Bochum 1848 beim SC Freiburg nicht ausgesehen. Zwar haben die Hausherren die Nase vorn, aber die Gäste wehren sich.
Am achten Spieltag steht für den VfL Bochum 1848 die Reise nach Freiburg an. Die Bochumer benötigen, nach zwei Unentschieden einen weiteren Sieg, um sich vom Tabellenkeller und dem möglichen Abstieg fernzubleiben. Aktuell ist der VfL auf dem Relegationsplatz, was nicht unbedingt einen Verbleib in der ersten Fußball Bundesliga bedeutet. Der SC Freiburg hingegen hat seine letzten beiden Spiele verloren und sind vor Anpfiff auf dem neunten Tabellenplatz.
Bochum hat bisher gegen Freiburg das Nachsehen
Ein Blick auf die Statistik zeigt: Der SC Freiburg ist nicht der Lieblingsgegner des VfL. In den letzten fünf Duellen haben die Breigäuer drei Punkte mitgenommen. So bleibt es abzuwarten, wie die Mannschaft von Thomas Letsch auf den Gegner regieren will. Geht es nach Letsch, dann will der VfL zwar kompakt stehen, aber offensiver agieren.
Im Klartext bedeutet das, dass sich der VfL auf unterschiedliche Systeme einstellen muss. „Der SC Freiburg hat einen etwas anderen Ansatz als Leipzig. Sie haben zuletzt in verschiedenen Grundordnungen gespielt“, so Letsch vor dem Spiel, „Mit Doan und Grifo hat Freiburg zwei gefährliche Spieler in den Halbräumen. Auch bei Standards müssen wir aufpassen. Christian Streich hat es geschafft, eine stabile Mannschaft hinzustellen. Es ist schwer, Torchancen gegen sie zu kreieren.“
Was offensiv passieren muss? Da hat der Trainer nur eine Antwort: „Woran wir aber arbeiten müssen, das ist die Qualität der Abschlüsse. Es ist ein komplexes Thema. Wir müssen uns die Chancen erspielen und gallig sein. Im Moment fehlt uns offensiv noch die Leichtigkeit.“
VfL Bochum legt gegen SC Freiburg vor
Entsprechend wird es im Europa-Park Stadion von Freiburg spannend, wie die Bochumer das umsetzen wollen. Doch bevor es losgeht, wird der Opfer des Anschlags in Israel von vor zwei Wochen gedacht.
Die Schwarzwälder kommen wesentlich besser ins Spiel als der VfL. Fast hätte es nach gerade einmal drei Minuten auf dem Spielfeld 1:0 gestanden. Doch die Abwehr und Riemann klären. Im weiteren Verlauf versuchen sich die Gäste immer wieder vor dem Tor von Freiburgs Schlussmann Noah Atubolu zu behaupten und Torschüsse aus der Distanz zu kreieren. Allerdings mit wenig Erfolg. In der zwölften Spielminute setzt Kevin Stöger zum Eckstoß an, dieser verfehlt knapp Freiburgs Kasten.
Nach 15 Minuten trifft Gonçalo Paciência zum 1:0 aus Bochumer Sicht. Der Treffer aus der Distanz hat gesessen und die rund 2.100 mitgereisten Fans können das erste Mal jubeln. Nach dem Tor bekommt der VfL Mut und traut sich mehr. Aue nächsten beiden Schüsse verfehlen das Tor nur knapp. Nun muss Riemann, der sich immer wieder an der Mittellinie aufhält, zu seinem Kasten rennen, da sich das Spiel auf seine Seite verlagert.
Fehltentscheidungen gegen Bochum entscheidet erste Halbzeit
Freiburg macht in dieser Spielphase mehr Druck und drängt Bochum in die Defensive. Hier kommt es zu den zuletzt wenig vorhandenen Zweikämpfen. Dadurch resultiert eine Gelbe Karte für Manuel Gulde, der Asano festhält. Generell haben die Breigäuer bis zu diesem Zeitpunkt des Spiels mit dem quirligen Japaner im Bochumer Trikot Probleme. Nach der Gelben Karte kommen setzt sich der SCF vor dem Tor von Riemann fest und Litz Doan köpft den Ball in Riemanns Kasten. Dieser hat die Situation bereist als geklärt gesehen und reagiert zu spät. So steht es nach 26 Minuten 1:1.
Nach dem Ausgleich kommt es zu einer Situation, eigentlich hätte Rot geben müssen. Gamboa nimmt den Ball, als Grifo mit offener Sohle reingrätscht. Laut Schiedsrichter ist Grifo nicht an den Knöchel gekommen. So sieht der Freiburger Gelb anstatt das berechtigte Rot, die ihn vom Platz befördert hätte.
In der Schlussphase des Spiels kommt es zum Handelfmeter für Freiburg. Bernardo berührt den Ball für den Schiedsrichter auf unerlaubte Weise, sodass Freiburg einen Elfmeter zugesprochen bekommt. Da hilft auch das Diskutieren mit dem Unparteiischen nichts. Zwar hat Riemann hier den Rechtsschuss von Vincenzo Grifo richtig gedeutet. Der platziert den Schuss so spitz, dass Bochums Schlussmann keine Chance hat. Mit einem 2:1 in der Nachspielzeit ist im Europa Park Stadion Pause.
(c) Sebastian Sendlak / BOND
SC Freiburg wird stärker
Nach dem Seitenwechsel haben die Schwarzwälder die erste gute Chance. Maximilian Eggestein verfehlt nur knapp Riemanns Kasten. Auch die nächsten Chancen gehen am Netz vorbei. Den 33.900 Zuschauern mit ausverkauftem Heimbereich bietet sich ein abwechslungsreiches und vor allem temporeiches Duell. In der 57. Minute hat Christopfer Antwi-Adjei die erste gute Möglichkeit für den VfL, kann diese jedoch nicht nutzen. Genauso geht es kurze Zeit TrAsano, der den Schuss aus der Distanz zu hoch ansetzt und den Ball übers Tor befördert.
Nun wechselt Letsch einmal durch. Moritz Broschionski kommt für Gamboa und auch Paciencia verlässt das Feld. Für ihn kommt Philipp Hofmann ins Spiel. Riemann verliert in der 65. Minute die Nerven, in dem er in einer Unterbrechung den Ball wegbefördert. Das lässt sich der Unparteiische nicht gefallen. Gelb für Bochums Schlussmann.
Auch Christian Reich wechselt in der 72. Minute einmal. Roland Sallai und Maximilian Philipp verlassen das Feld. Für sie kommen Lukas Höler und Michael Gregoritsch auf den Platz. Kurze Zeit später wechselt Letsch noch einmal. Kapitän Anthony Losilla verlässt den Platz und Lukas Daschner kommt rauf. Auch Kevin Stöger geht auf die Bank und Philipp Förster geht aus Feld.
Spielerwechsel sorgt nicht für Bochums Ausgleich
Trotz Umstellungen auf beiden Seiten wird das Spiel nur eins: ruppig. Beide Mannschaften wollen drei Punkte. Freiburg wechselt ebenfalls noch einmal. Auf Bochumer Seite wird ebenfalls noch einmal gewechselt. Maximilian Wittek wird für Danilo Soares eingewechselt.
Bochum braucht für den Punkt noch mindestens ein Tor. Das wird allerdings angesichts ablaufender Zeit und damit verbunden, schwindenden Kräften schwer für die Blau-Weißen. Freiburg kann sich immer wieder besser aus den Zweikämpfen befreien. So hat Freiburg kurz vor Spielende eher das 3:1 auf dem Fuß als Bochum den Ausgleich. Streich wechselt in der 88. Minute noch einmal. Voncenzo Grifo geht und Chukwubuike Adamu kommt in der 88. Minute auf den Rasen des Europa Park Stadion.
Nun stehen fünf Minuten Nachspielzeit an. Trotz einer turbulenten Nachspielzeit bleiben drei Punkte in Freiburg. Alles in allem kann man sagen, dass es der Mannschaft nicht an Kampfgeist gefehlt hat. Allerdings sind dennoch kleine Fehler im Zuspiel sowie Torabschlüssen passiert, die das Spiel entschieden haben. Dadurch manövriert sich der VfL nicht aus dem Tabellenkeller heraus.
Tore am 8. Spieltag zwischen FC Freiburg und VfL Bochum 1848 in der Bundesliga
0:1 Gonçalo Paciência(15. Minute)
1:1 Ritsu Doan (26. Minute)
2:1 Voncenzo Grifo (45+2 Minute)