„Wer knipst das Licht aus? Die Schattenseiten der erleuchteten Stadt”: Unter diesem Motto lädt das Planetarium Bochum, Castroper Straße 67, am Mittwoch, 20. September, um 20 Uhr zu einer Diskussionsveranstaltung ein. Expertinnen und Experten aus Geowissenschaften und Astronomie, aber auch Fachleute für kommunale Sicherheitsfragen erörtern, wieviel Licht die nächtliche Stadt braucht. Die Veranstaltung wird von beeindruckenden Blicken auf den aufgehellten und dunklen Sternenhimmel und die Erde bei Nacht auf der Planetariumskuppel begleitet.
Von den Laternen am Straßenrand über die Leuchtreklame in der Innenstadt bis zum Flutlicht im Stadion: Unsere Nächte werden immer heller. Die intensive und ausgedehnte Beleuchtung soll unter anderem für mehr Sicherheit sorgen. Sie soll uns ein besseres Gefühl geben, wenn wir im Dunkeln allein unterwegs sind.
Zugleich führt die Beleuchtung aber auch dazu, dass in größeren Städten nachts kaum noch Sterne beobachtet werden können. Und das Verschwinden der Nacht hat auch weitreichende Folgen für Tiere und Umwelt. Die nächtliche Beleuchtung im Sommer verwirrt beispielsweise Insekten und Vögel bei der Nahrungs- und Partnersuche. Und auch wir Menschen spüren die Auswirkungen der Lichtverschmutzung, etwa in Form von Schlafproblemen.
Was bedeutet das für unser Leben am Abend und in der Nacht? Sollte die öffentliche Beleuchtung reduziert werden, auch wenn sich in der Folge viele Menschen womöglich nachts an öffentlichen Orten unsicher fühlen? Was wären die Folgen für unser Zusammenleben? Wie können wir unser Sicherheitsbedürfnis in der Nacht mit dem Schutz der Natur in Einklang bringen?
Hierüber kann das Publikum im Planetarium Bochum mit namhaften Expertinnen und Experten diskutieren: Sabine Frank, Koordinatorin „Sternenpark im Biosphärenreservat Rhön“ beim Landkreis Fulda, Dr. Christopher Kyba, Physiker am Deutschen Geoforschungszentrum Potsdam und an der Ruhr-Universität Bochum, Dr. Tim Lukas, Soziologe und Forschungsgruppenleiter „Räumliche Kontexte von Risiko und Sicherheit“ an der Bergischen Universität Wuppertal sowie Uwe Knappschneider, Ingenieur und Gründer „Licht, Raum, Stadt Planung GmbH“.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Wissenschaft kontrovers“ im Zuge des Wissenschaftsjahres „Unser Universum“. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Quelle: Stadt Bochum