Hitzewellen, Überschwemmungen, anhaltende Trockenheit oder sintflutartiger Regen – immer deutlicher sind die Auswirkungen des Klimawandels spürbar. Umfassendes Umdenken und weitreichende Erneuerungsprozesse sind nun erforderlich – und Bochum hat reagiert. Die jetzt fertiggestellte, umfangreiche Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bochum bündelt auf rund 400 Seiten mehr als 200 Maßnahmen, mit denen den Folgen des Klimawandels begegnet und das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2035 erreicht werden soll.
2019 hatte der Rat der Stadt die Verwaltung mit der Erstellung der Nachhaltigkeitsstrategie beauftragt. In der Zwischenzeit hat die Stadt ausführlich Gutachten und Expertisen ausgewertet und die Bürgerinnen und Bürgern wiederholt – allerdings wegen der lange Zeit geltenden pandemiebedingten Kontakt- und Abstandsregeln mit zeitlicher Verzögerung – an der Erarbeitung der Strategie beteiligt. Über das Ergebnis dieser Anstrengungen soll der Rat nun im Dezember abstimmen.
Die Nachhaltigkeitsstrategie hat neben ökologischen auch soziale, kulturelle und ökonomische Themen im Blick. Es geht um den Komplex „Klimaschutz und Energie“ ebenso wie beispielsweise um „Wohnen und Nachhaltige Quartiere“ oder „Gute Arbeit und Nachhaltiges Wirtschaften“: Die Stadt Bochum ist bundesweit die erste Kommune, die alle zehn vom deutschen Rat für Nachhaltige Entwicklung definierten Handlungsfelder bearbeitet und daraus Maßnahmen ableitet. „Dieses Paket ist ein deutliches Statement und ein klares Bekenntnis der ganzen Stadtgesellschaft zur Nachhaltigkeit“, so Umweltdezernent Dr. Markus Bradtke.
Jetzt sollen zunächst 22 der in der Strategie aufgelisteten Aktivitäten an den Start gehen – teilweise laufen sie sogar schon. Jährlich sollen weitere 15 bis 30 Aktivitäten aus der Nachhaltigkeitsstrategie hinzukommen. Im ersten Schritt geht es nun beispielsweise um die kommunale Wärmeplanung, die Ausweitung und Einrichtung von Trinkwasserbrunnen, Aktionen gegen Lebensmittelverschwendung oder die Generierung und Umsetzung von Förderprojekten zur Schwammstadt, einem ebenfalls bedeutsamen Ziel im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels. Hier ist Bochum bereits ziemlich weit: Der Umbau von Straßen wie der Hattinger oder Castroper Straße zu so genannten Schwammstraßen gelten heute bundesweit als Vorzeigebeispiele für bereits sichtbare Maßnahmen in Bochum. Nun gilt es, auch bei den anderen Themen so gut zu werden.
Quelle: Stadt Bochum