Ein stark rußender Transporter rief am Dienstagmittag, 20. Juni, die Bochumer Polizei auf den Plan. Das Fahrzeug war in einem desolaten Zustand, der Beifahrerspiegel hing am seidenen Faden – die Freiheit des Fahrers auch.
Im Rahmen einer Schwerlastkontrolle stoppten die Beamten der Verkehrsdienstgruppe 1 den Transporter gegen 12 Uhr in Höhe des Ostrings 10 in der Bochumer Innenstadt. Die Überprüfung ergab, dass der 44-jährige Fahrer aus Bochum insgesamt elf Haftbefehle wegen verschiedener Ordnungswidrigkeiten offen hatte. Die Polizisten nahmen ihn zunächst fest.
In der Zwischenzeit wurde der Dreieinhalbtonner zu einem Sachverständigen gebracht, der damit alle Hände voll zu tun hatte. Er entdeckte lose Fahrzeugteile, die nach einem Verkehrsunfall offenbar mit Gummibändern befestigt worden waren, eine verbogene Hecktür, die sich nicht mehr schließen ließ, Ölverlust, Probleme mit der Beleuchtung sowie gefährliche Mängel an den Bremsen – insgesamt 29 Mängel listete der Sachverständige auf.
Das Fahrzeug erhielt den Stempel „verkehrsunsicher“. Bevor nicht alle Mängel behoben werden, darf das Fahrzeug nicht mehr geführt werden. Glück für den Fahrer: Er schaffte es, den geforderten Geldbetrag doch noch zu erbringen und konnte so eine Haftstrafe abwenden. Auf ihn kommen demnächst Bußgelder zu, dazu die Abschleppkosten zum Gutachter sowie zum Sicherstellungsgelände, außerdem die Verfahrenskosten für den Untersuchungsbericht und weitere behördliche Auslagen. Da er bereits mehrfach mit Verkehrsdelikten in Erscheinung getreten war, wird überdies die Prüfung seiner Fahreignung angeregt.
Um 14 Uhr durfte der Fahrer die Wache verlassen. Zu Fuß.
Der 13 Jahre alte Kastenwagen wartet nun auf seine Abholung und auf die erforderliche Pflege.