Das „Schaufenster Stadtgeschichte“ präsentiert einmal im Monat ein besonderes Dokument oder Objekt aus den Beständen des Stadtarchivs – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte. Auf diese Weise werden nicht nur historische Ereignisse oder Persönlichkeiten vorgestellt. Das „Schaufenster Stadtgeschichte“ gewährt auch einen Einblick in die bunte Vielfalt der historischen Zeugnisse, die zum kulturellen Erbe Bochums gehören und die im Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte verwahrt werden.
Im Juni geht es um „Ein Abenteurer aus Bochum: Fritz Bruch im San Francisco Examiner am 14. Juni 1925“. Interessierte können die Exponate auch im Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, Wittener Straße 47, besichtigen. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bochum.de/stadtarchiv.
Fritz Bruch, 1854 in Ehrenbreitstein geboren und als Sohn eines Gastwirts in Altenbochum aufgewachsen, führte ein Seefahrer- und Abenteurerleben wie es im Buche steht. Schon in jungen Jahren trieb es ihn hinaus in ferne Länder wie Australien und die USA, wo er sich als Goldgräber, Farmarbeiter und Matrose verdingte. 1881 schloss er sich als „Bootsmannsmaat“ einer Schiffs-Rettungs-Expedition an, die ihn nach Sibirien führte. Dieser Rodgers-Expedition ist die genauere Beschreibung der Wrangelinsel zu verdanken, in deren Nord-Osten sich die von Fritz Bruch entdeckte und nach ihm benannte „Bruch-Spit“ befindet.
Zurück auf dem amerikanischen Festland bekam er um 1888 das Angebot als Vermesser beim Bau der Kabelbahn in San Francisco – der Powell-Line – mitzuhelfen, wofür er große öffentliche Anerkennung erhielt, wie die Archivale des Monats, der Artikel im San Francisco Examiner vom 14. Juni 1925 eindrücklich zeigt.
Nach seiner Rückkehr aus der USA betrieb Fritz Bruch ab Juli 1893 die Gaststätte seiner Eltern an der Wittener Straße 218 weiter. Das Gebäude wurde restauriert und steht an der Kreuzung zur Wasserstrasse. Auf seine Fahrten zur See weisen die in Stuck gearbeiteten Anker an der Vorderfront hin. Fritz Bruch starb am 11. Januar 1937 kurz bevor Rundfunkjournalisten ein Interview mit ihm auf Schallplatte aufzeichnen wollten. Die Straße „Bruchspitze“ in Altenbochum wurde kurz nach seinem Tode nach ihm benannt.
Quelle: Stadt Bochum