Die Lebenserwartung in Deutschland hat sich innerhalb der letzten Jahrzehnte deutlich erhöht. Heute geborene Mädchen werden im Durchschnitt 83 Jahre alt, Jungen 78 Jahre. Das bedeutet, immer mehr Menschen erreichen erfreulicherweise ein hohes Alter. In Bochum ist aktuell mehr als jede/r Vierte 60 Jahre oder älter und etwa 27.000 Menschen in unserer Stadt sind bereits über 80 Jahre alt. Wie gehen sie mit der zusätzlichen Lebenszeit um und wie können wir uns als Stadt auf die wachsende Zahl älterer Bürgerinnen und Bürger einstellen? Wie sieht ein gelungenes Leben im Alter aus und welche Unterstützung kann die Stadtverwaltung, können freie Träger oder Ehrenamtliche dabei geben?
Mit diesen Fragen hat sich die 2. Bochumer Sozialkonferenz am 8. September 2022 beschäftigt. Neben Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen waren zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger ab 60 Jahren eingeladen, ihre Ideen miteinzubringen. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch betonte auf der Sozialkonferenz, dass das Leben im Alter auch bedeutet, Umbrüche zu erleben, die Veränderungen mit sich bringen, wie etwa der Ausstieg aus dem Beruf. „Älter werden bedeutet nicht immer nur, hilfebedürftiger zu werden, sondern bietet auch die Chance, neue Lebensperspektiven zu entwickeln“, so Eiskirch.
„Ein gutes Leben im Alter liegt auch in der Verantwortung jedes Einzelnen“, ergänzte Franz Müntefering, Bundesminister a.D., der mit einem Referat in das Thema einführte. Erfreulicherweise sind insgesamt weit über 100 verschiedene Anregungen, Vorschläge und Ideen entstanden.
Das zentrale und umfangreichste Projekt aus den Ergebnissen der Sozialkonferenz ist der Aufbau eines digitalen Senior*innen-Portals, ergänzend zum bereits bestehenden Seniorenwegweiser in Bochum. Dieses Projekt bündelt eine Vielzahl eingereichter Ideen. Sozialdezernentin Britta Anger hierzu: „Immer wieder wurde im Laufe der Sozialkonferenz deutlich, dass an vielen Stellen in der Stadt schon sehr gute Angebote bestehen, die der Zielgruppe jedoch noch zu wenig bekannt sind. Ein digitales Portal speziell für die Bochumerinnen und Bochumer im Seniorenalter kann dazu beitragen, diese Angebote bekannter zu machen, aber auch, die Zielgruppe besser untereinander zu vernetzen.“ Welche Projekte und Maßnahmen sich darüber hinaus aus den eingebrachten Ideen der Sozialkonferenz ergeben haben und an welchen Stellen diese nun weiterverarbeitet werden, lesen Sie in der Ergebnis- und Dokumentationsbroschüre. Die Broschüre ist abrufbar unter www.bochum.de/sozialkonferenz.
Quelle: Stadt Bochum