Die Bezirksvertretung Bochum-Süd hat im September 2022 die Errichtung einer Stele auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Gibraltar beschlossen, die an die Geschichte dieses Ortes als Folterort der SA aufmerksam machen soll. Diese Stele ist vom Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte entworfen und vom Technischen Betrieb der Stadt Bochum Anfang des Jahres aufgestellt worden. Bei einem Ortstermin am Kemnader See hat Archivleiter Dr. Kai Rawe die Stele nun Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf und Mitgliedern der Bezirksvertretung, einem Vertreter der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BDA) und der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr mbH, die Eigentümer der ehemaligen Zechengebäude ist, vorgestellt.
Das Gelände der ehemaligen Zeche Gibraltar wurde seit dem Frühjahr 1933 von der SA genutzt, um ca. 250 politische Gegner, insbesondere Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschafter rechtswidrig gefangen zu nehmen, hierher zu verschleppen, zu foltern und zur Zwangsarbeit zu zwingen. Noch bevor in Deutschland Konzentrationslager offiziell eingerichtet wurden, war die ehemalige Zeche Gibraltar zu einem solchen Konzentrationslager geworden. Seit 1983 erinnert eine auf Initiative des ehemaligen Gibraltar-Häftlings Emil Schewenerdel errichtete Gedenktafel an das hier verübte Unrecht und das erlittene Leid. Diese Gedenktafel wird nun durch die neu errichtete Stele um weitergehende, sachliche Informationen zur Geschichte der Zeche als Folterort der SA ergänzt.
Quelle und Bild: Stadt Bochum