Die Stadt Bochum legt ihren nunmehr zehnten Wohnungsmarktbericht vor. Er soll einen Beitrag leisten, um über Hintergründe, Chancen und Risiken der Wohnungsmarktentwicklung zu informieren. Die Broschüre sowie weitere Veröffentlichungen der Wohnungsmarktbeobachtung stehen im Internet unter www.bochum.de/wohnungsmarktbericht als PDF-Datei kostenlos zur Verfügung.
Der Blick in den Bericht offenbart, dass die Wohnungsmarktlage in Bochum weiterhin als angespannt zu bezeichnen ist. Das zeigen verschiedene Indikatoren, die in bewährter Form ausführlich dargestellt werden.
Nach Ansicht von Bochumer Wohnungsmarktexpertinnen und –experten fehlt vor allem großer, bezahlbarer und altengerechter Wohnraum. Aber auch für den Erwerb von Wohnbauland sowie beim Kauf einer Wohnimmobilie oder einer Eigentumswohnung gilt, dass die Nachfrage auf ein zu geringes Angebot trifft – mit entsprechend preistreibenden Auswirkungen. Erfreulich ist, dass die Bautätigkeitsstatistik im Jahr 2021 die zweithöchsten Werte seit 20 Jahren ausweist und sich die Genehmigungszahlen für geplante Wohnungen weiterhin positiv entwickeln.
Der große Anteil alter Bausubstanz zwingt zusammen mit dem demographischen Wandel und Klimaschutzzielen mehr denn je zum Handeln. Allerdings besteht bei Modernisierungsmaßnahmen ein großes Spannungsfeld zwischen Notwendigkeit, Wirtschaftlichkeit und der Beibehaltung eines ausreichenden Angebots an bezahlbarem Wohnraum.
Vor dem Hintergrund steigender Preise, Mieten und Wohnnebenkosten sowie eines zurückgehenden geförderten Wohnungsbestandes bleibt die Schaffung bezahlbarer Wohnungsangebote sowie eines familien- und kindergerechten Lebensumfeldes eine zentrale Aufgabe. Da die geburtenstarken „Babyboomer“-Jahrgänge perspektivisch zunehmend in die Altersgruppe der über 65-Jährigen übergehen, ist zudem die Anpassung und Schaffung von altersgerechtem Wohnraum von wachsender Bedeutung und stellt ebenfalls eine wichtige Herausforderung an zukunftsgerechte Wohnungsmärkte dar.
Angesichts der skizzierten Probleme und sich verändernder Rahmenbedingungen ist es geboten, die in den letzten Jahren etablierten wohnungspolitischen Maßnahmen und Instrumente einer Prüfung zu unterziehen. Aus diesem Grund wird im Rahmen der Evaluation und Fortschreibung des „Handlungskonzeptes Wohnen“ aus dem Jahr 2017 auch die gegenwärtige und künftige Bedarfslage überprüft und das Instrumentarium, wo notwendig, modifiziert und ergänzt. Ergebnisse werden zum Ende des Jahres erwartet.
Quelle und Bild: Stadt Bochum