Das Bochumer Planetarium, Castroper Straße 67, lädt am Donnerstag, 8. September, um 19 Uhr zu einem außergewöhnlichen stadtgeschichtlichen Vortrag ein: Johannes Habich stellt das Heusnerviertel vor, das als eine Keimzelle der alternativen Kultur in Bochum gelten kann.
Mit Hilfe der „Raum-Zeit Maschine“ des Sternenprojektors geht die Reise 40 Jahre in die Vergangenheit zu einem besonders bewegten Kapitel Bochumer Lokalhistorie, um das sich heute so manche Legende rankt und das oft mit klischeehaften Vorstellungen verbunden ist. Die Hintergründe sind dabei beinahe in Vergessenheit geraten: Es ging um das städteplanerische Großprojekt „Westtangente“, dessen Bauzeit 33 Jahre betrug. Das umstrittene Vorhaben führte zu massiven gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, vor allem um den mit dem Bau verbundenen Abriss der besetzten Häuser im Heusnerviertel.
Anhand von vielfältigem Bild- und Kartenmaterial zeichnet Johannes Habich die unterschiedlichen Planungsetappen und das Handeln der beteiligten Akteure nach. Er erzählt eindrucksvoll vom besonderen sozialen und kulturellen Lebensraum des Heusnerviertels. Im Sternensaal des Planetariums entsteht so das lebendige Bild einer Periode des Strukturwandels mit ebenso ruhrgebietstypischen wie universell gültigen Facetten. Deren Spuren finden sich nicht nur im modernen Stadtbild wieder, sondern wirken bis heute in der Bochumer Kulturszene nach.
Johannes Habich, 78 Jahre alt und pensionierter Schulleiter, lebt seit 1974 im Ruhrgebiet und seit 2013 in Bochum. Er hält Vorträge und publiziert zur Industrie- und Verkehrsgeschichte der Region. Im letzten Jahr hat er zum Thema des Vortrags das Buch „Westtangente und Heusnerviertel“ veröffentlicht.
Karten für den Vortrag kosten fünf Euro. Sie können im Internet unter www.planetarium-bochum.de oder zum Ortstarif bei der Ticket-Hotline 02 21 / 28 02 14 erworben sowie per Mail an info@planetarium-bochum.de reserviert werden. Sie sind auch an der Abendkasse erhältlich.