Digitalisierungskongress zieht 400 Menschen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen an
Die Stadt der Zukunft wird eine Smart City sein. Während andere Kommunen noch über den Einstieg ins Thema diskutieren, ist Bochum längst auf dem Weg. Das zeigte sich am Montag auf der Smart CityCON Bochum in der Jahrhunderthalle Bochum, dem ersten Kongress zu den Smart City Projekten und der Digitalisierung unserer Stadt. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung mit Paneldiskussion und interaktiver Messe von der Smart City Innovation Unit, einer deutschlandweit einzigartigen Digitaleinheit. Fachleute aus der Stadt Bochum und den Unternehmen im Konzern entwickeln dort gemeinsam Smart City Projekte und setzen sie um.
Wie smart wird Bochum?
Dieser Frage widmete sich das Diskussionspanel von Fachleuten aus der Stadt Bochum, den Stadtwerken, der Ruhr-Universität Bochum und der Bochum Wirtschaftsentwicklung, moderiert von Digitalexpertin Carmen Hentschel. Die Breite der diskutierten Themen machte deutlich, dass Digitalisierung als Querschnittsthema nahezu jeden Lebens- und Arbeitsbereich betrifft: Von der Klimafolgenanpassung über Mobilität und den Wirtschaftsstandort Bochum bis zur digitalen Inklusion älterer Mitbürger*innen und der Frage nach der Rekrutierung von qualifiziertem Fachpersonal. Dabei gelte es eines nie aus dem Auge zu verlieren, erklärte Sebastian Kopietz, Stadtdirektor der Stadt Bochum: „Wir machen Technik und Digitalisierung nicht, weil wir es schick finden, sondern um das Leben der Bürgerinnen und Bürger besser zu machen.”
Ähnlich ordnete Frank Thiel, Geschäftsführer der Stadtwerke, die Rolle seines Unternehmens ein: „Die Aufgabe der Stadtwerke Bochum ist, das Leben der Menschen einfacher zu machen. Deshalb arbeiten wir für die neue Zeit vor allen Dingen an diesen Themen: Wir investieren in Glasfaser, damit in Zukunft in jedem Haus ein Glasfaseranschluss für schnelles und stabiles Internet möglich ist. Außerdem unterstützen wir die Bochumerinnen und Bochumer dabei, selbst Energie zu erzeugen. Eine dezentrale Energieversorgung ist die Energieversorgung der Zukunft. Darüber hinaus treiben wir den Ausbau des Bochumer LoRaWAN Funk-Netzes voran, um den sicheren Einsatz von energieeffizienten Sensoren im Stadtgebiet zu ermöglichen und auch so die Stadt Stück für Stück smarter zu machen.“
Denes Kücük, Chief Digital Officer der Stadt Bochum, erläutert das Potential der Smart City Bochum: „Wir haben das große Glück, im Rahmen des Modellprojekts Smart City vom Bund mit 15,6 Millionen Euro gefördert zu werden. Das gibt uns die Möglichkeit, modellhaft Projekte zu testen und uns deutschlandweit mit geförderten Kommunen zu verbinden. So können wir Wissen teilen und von der Arbeit der jeweils anderen profitieren.”
Interaktive Ausstellung zeigte erste Smart City Projekte und bringt Menschen ins Gespräch
In der anschließenden Ausstellung präsentierten die Mitglieder der Smart City Innovation Unit und über 20 Austeller*innen auf fünf Themeninseln ihre Ideen für Bochum. Der Stand zum Thema “Digitale Gesellschaft” zeigte sich beispielhaft: Eine digitale Gesellschaft lebt von innovativen Ideen und Partizipation. Mit einer Virtual Reality Brille konnten 3D-Modelle von Theaterpuppen in einem virtuellen Museum bestaunt werden. Durch einen Augmented Reality Instagram-Filter betrachteten die Messeteilnehmenden das Haus des Wissens von Innen. Und zahlreiche Beispiele des Bochum-Fonds zeigten auf, wie Bürger*innenbeteiligung schon heute in Bochum gelebt wird.
Viele Menschen nutzten außerdem das städtische Angebot, die PIN ihres elektronischen Personalausweises zurücksetzen zu lassen. Viele Gesprächspartner*innen zeigten sich von dessen Funktionalität überrascht. Nicht nur Behördengänge können damit digital erledigt werden, auch geschäftliche Angelegenheiten wie Vertragsabschlüsse mit Finanzinstituten oder Telekommunikationsanbietern werden deutlich erleichtert.
Quelle und Bild: Stadt Bochum