Alle Kinder haben ein Recht darauf, gut aufzuwachsen. Darum kümmert sich die Geschäftsstelle „kinderstark – Bochumer Präventionskette“ des Jugendamtes unter der Leitung von Peter Kraft seit Anfang dieses Jahres mit ämter- und dezernatsübergreifender Präventionsarbeit für Kinder, Jugendliche und Familien. Dabei unterstützt das Landesprogramm „kinderstark – NRW schafft Chancen“ Bochumer Projekte, die Kinder jeden Alters und in jeder Lebensphase gesundheitlich, motorisch und psychosozial fördern mit insgesamt 276.558 Euro. „Unser Ziel ist es, dass alle Kinder in Bochum, egal wo und wie sie wohnen, ‚gut groß werden‘. Wer aufgrund der sozialen Herkunft beruflich und gesellschaftlich geringere Chancen hat, braucht unsere Unterstützung umso mehr“, unterstreicht Sozialdezernentin Britta Anger.
Damit diese Unterstützung lückenlos von Geburt bis zum jungen Erwachsenenalter bestehen kann, arbeiten in Bochum viele Akteurinnen und Akteure sowie Trägerinnen und Träger zusammen. Hierzu gehören zum Beispiel die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des „Babylotsenprogramm“ des „Bunten Kreises e.V.“ der Kinderklinik Bochum. Dessen Ziel ist, ein niederschwelliges Angebot für Familien mit diversen Belastungsfaktoren zu schaffen. Die Babylotsinnen und –lotsen nehmen frühzeitig Kontakt zu werdenden und jungen Müttern auf und vermitteln passgenaue Hilfsangebote: Zum Beispiel helfen sie bei Anträgen oder der Suche nach einer Hebamme. Familienhebammen des Gesundheitsamtes beteiligen sich ebenfalls an dem Programm. Durch Früherkennung und gezielte Hilfen werden Familien, die Unterstützung am nötigsten haben, schon in der Geburtsklinik erreicht. In Bochum werden jährlich rund 2.200 Säuglinge geboren. Bis zu 70 Prozent davon erreicht das Programm.
Fairplay und Freude an Bewegung vermittelt die Initiative „Blau-Weißer Bewegungsraum“ des VfL Bochum in Kooperation mit Sozialraumkoordinatorinnen und -koordinatoren des Bochumer Jugendamtes sowie des Stadtsportbundes Bochum. Das Projekt bietet in teilnehmenden Kindertageseinrichtungen und Schulen ein wöchentliches kindgerechtes, sportartenübergreifendes Bewegungsangebot mit pädagogischem Schwerpunkt. Das Projekt startet zunächst in der evangelischen Kita „Rasselbande“ Langendreer/Werne, der Willy-Brandt-Gesamtschule und der Michael-Ende-Schule.
Erfolge statt Defizite in den Blick nehmen möchte das Projekt Werk-statt-Schule der Mansfeld-Schule in Langendreer. Die Falken Bochum wollen damit gemeinsam mit der Schule, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sowie dem sozialen Dienst des Jugendamtes Schülerinnen und Schüler der fünften bis siebten Klasse aus teils instabilen und sozial prekären Familiensituationen erreichen. Damit wollen sie Schulabsentismus und sozialer Isolation vorbeugen: Fernab des schulischen Alltags lernen die Kinder essentielle Normen und Werte wie Verantwortung und sich kreativ auszudrücken. Das Angebot ergänzt die Maßnahmen der Förderschule im Projekt „Emotionale und soziale Entwicklung“, bei der die Kinder und Jugendlichen lernen, sozial in Gruppen wie einer Schulklasse zu agieren.