Die Polizei Bochum hat gute Nachrichten. So niedrig wie jetzt ist die Kriminalitätsrate zuletzt 1992 gewesen. Nun sind die Zahlen von 2021 bekannt gegeben worden.
„Es lebt sich recht sicher in Bochum“ eröffnet Polizeipräsident Jörg Lukat die Pressekonferenz zur polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2021. Hierbei liegt die Aufklärungsquote der Polizei auf Vorjahresniveau. Im Vergleich der Häufigkeitszahlen, die Straften pro 100.000 Einwohner misst, befindet sich Bochum auf Platz zwei direkt hinter dem Kreis Recklinghausen.
Kriminalitätsrate in Bochum 2021 gesunken
Die Gewaltkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr um 13,08 %, in absoluten Zahlen 144 Fällen, gesunken. Ebenfalls fast 400 Fälle weniger gibt es bei den Körperverletzungsdelikten. Über 400 Raubdelikte hat es im Jahr 2013 gegeben. Für das vergangene Jahr beläuft sich die Anzahl der Raubdelikte auf 164 Fälle.
Dem Feld der Kinderpornografie und des sexuellen Missbrauchs widmet die Polizei Bochum besondere Aufmerksamkeit. Hierzu hat die Polizei dieses Aufgabengebiet in Ihr Sicherheitsprogramm aufgenommen. Zusätzlich ist eine besondere Aufbauorganisation mit dem Namen „Tera“ eingerichtet worden, die sich ausschließlich mit Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung beschäftigt. Um die Wichtigkeit dieses Themas gerecht zu werden, ist das Personal von elf auf 21 Beamte aufgestockt worden.
Kinderpornografie und Missbrauch vorbeugen
Zusätzlich soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für Missbrauch und Kinderpornografie geschärft werden. Hierzu gibt es polizeiliche Präventionsprogramme wie „Sounds wrong“ oder „Missbrauch verhindern“. Ziel ist es, für einen offenen Umgang zwischen Eltern und Kindern zu sorgen und beide Parteien für diese Themen zu sensibilisieren. „Hinter jedem Bild steckt ein reale Person“, so Lukat über das Geschehen nicht nur im Darknet. Als Wegweiser für Eltern dient hierbei der Schutz der Kinder durch Wissen, Offenheit, Aufmerksamkeit, Vertrauen und Handeln. Bei einem Verdacht soll sofort die Polizei informiert werden.
Die Zahl der Raubdelikte ist leicht auf 279 Fälle gesunken. „Es wird immer Menschen geben, die sich in nicht korrekterweise Vorteile verschaffen werden und somit wird es immer Kriminalität geben“ erklärt Kriminaldirektor Ralf Gromann. Besorgt zeigt sich Gromann über die Qualität der sogenannten Geldautomaten-Sprengungen. Die Täter sind dazu übergegangen, Sprengstoff zu verwenden, der eine Gefahr für angrenzende Häuser und Wohnungen darstellt. Pressesprecher Frank Lemanis wies zusätzlich darauf hin, dass die Polizei bestrebt sei, alle Raubdelikte schnellstmöglich der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und so über Vorgehensweisen der Täter zu informieren. Aufgrund dieser Priorisierung könne der Eindruck entstehen, dass sich die Fälle häufen. Dies sei nicht so, wie die aktuellen Zahlen untermauern.
Hier das Wichtigste in Kürze zur Bochumer Kriminalstatistik 2021:
- Mit rund 44.500 Fällen ist die Zahl der Straftaten auf dem niedrigsten Niveau seit 1992
- Das Risiko in Bochum Opfer einer Straftat zu werden, ist so niedrig wie seit 1990
- Die Zahl der Wohnungseinbrüche liegt weiterhin mit 828 Fällen auf vergleichsweise niedrigen Niveau
- Die fortlaufende intensivierte Bekämpfung von Sexualdelikten führt zu mehr entdeckten Taten – bei der gleichzeitig höchsten Aufklärungsquote im Bereich der Sexualdelikte seit 1992
- Mit 279 Raubdelikten ist der niedrigste Wert seit 1992 erreicht.
- Die Zahl der Computerkriminalität erreicht den zweithöchsten Wert nach 2013 – Nur 2020 lag der Wert noch höher.
- Die Zahl der aufgedeckten Fälle im Rauschgiftbereich steigt weiter. Darknet und Homeplantagen bieten Betäubungsmittelhändlerinnen und -händlern keinen Schutz mehr vor polizeilicher Detektion
- Die Straßenkriminalität liegt unter 10.000 Fälle. Das ist die niedrigste Zahl seit 30 Jahren
- Die Gewaltkriminalität sinkt seit 2016 stetig. Mit unter 1.500 Fällen stellt dies ebenfalls die niedrigste Zahl seit 30 Jahren dar.