„Tiere in Not“ in Bochum wird am heutigen 12. Februar 20 Jahre jung. Gefeiert wird nicht, dafür aber auf die Idee des Vereins aufmerksam gemacht.
Es ist eine sehr zeitintensive Arbeit die die XX ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins „Tiere in Not“ Tag für Tag aufbringen müssen. Spezialisiert auf Katzen und Eichhörnchen sind die Aufgaben, nicht nur im Bochumer Stadtgebiet, vielfältig. Ein eigener Operationssaal, eine eigene Apotheke und eigene Tierärzte sorgen für eine enorme Kompetenz auf ihrem Gebiet.
Gutes Netzwerk, um allen Tieren helfen zu können
„Es wäre nahezu unmöglich, sich um alle Tiere zu kümmern“, so Geschäftsführer Gerhard Kipper gegenüber dem Bochum Journal. „Daher haben wir uns spezialisiert um auch kompetent handeln zu können. Sobald es um Hunde, Reptilien oder gar Pferde geht, können wir jedoch auf ein entsprechendes Netzwerk zugreifen, mit dem wir zusammenarbeiten. Letzten Endes wollen wir allen Tieren in Not helfen.“
Wie groß der Aufwand schon bei den Katzen ist, kann man schon in den Geschäftsräumen des Vereins gut erkennen. Mehr als 20 Katzenkinder werden derzeit in entsprechender Umgebung versorgt, bis es in ein neues Zuhause geht. „Das ist nicht ganz selbstverständlich bei wildlebenden Katzen“, so die zweite Vorsitzende des Vereins, Sigrid Kipper. „Ältere Katzen, die nicht in Haushalten leben, werden zunächst kastriert und dann wieder in die Freiheit entlassen. Katzenbabys hingegen werden aufgezogen und für ein Leben mit dem Menschen vorbereitet.“
Die Kastration der Tiere ist von großer Wichtigkeit, denn nur so kann eine unkontrollierbare Verbreitung von wildlebenden Katzen eingedämmt werden. Auch bei den Hauskatzen sorgt die Kastration für eine Unterdrückung des, bei Katzen sehr hohen, Fortpflanzungs-Triebes.
Enorme Kosten – aber auch viel Hilfe
Hilfe bekommt der Verein nicht nur vom städtischen Veterinäramt. Auch die VBW hält „Tiere in Not“ den Rücken frei. „Wir haben hier alles was wir an Platz benötigen“, so der Geschäftsführer. „Bei einigen Tonnen an Tierfutter oder anderen notwendigen Materialien reicht kein einfacher Keller oder eine Garage.“
Dies ist auch der Grund für die benötigten Geld- anstelle von Futter-Spenden. „Während man im Supermarkt vielleicht einen Euro für die Dose Futter zahlt, bekommen wir in etwa das Doppelte zum Einkaufspreis. Zudem sind zu viele unterschiedliche Futter-Variationen schwierig an die Tiere weiterzugeben.“ Dabei geht es nicht nur um Unverträglichkeiten bei kranken Tieren, sondern auch um eine konstante Ernährung der Tiere in der Station.
Auch auf das Veterinäramt der Stadt Bochum kann sich der Verein verlassen, so Gerhard Kipper: „Wir haben sehr engagierte Mitarbeiter in der Behörde, so dass sich Bürger dort auch im Notfall gut melden können. Das Veterinäramt sorgt dann für die entsprechenden Kontakte zu uns, oder auch zu anderen Partnern, wie zum Beispiel dem Bund deutscher Tierfreunde, die sich beispielsweise auf Hunde spezialisiert haben.“
Ziel: Unkomplizierte Hilfe
„Es ist wichtig, immer schnell handeln zu können“, so Gerhard Kipper weiter. „Wir sind nur drei Vorstandsmitglieder, und jeder kann selbstständig handeln ohne erst Rücksprache halten zu müssen. Das vereinfacht Vieles.“
In den 20 Jahren konnte dabei immer auf das Netzwerk zurückgegriffen werden. „Die Wege der Kommunikation sind kurz“, so Kipper. Aus diesem Grund konnten allein im Jahr 2021 697 Tiere betreut und versorgt. Neben Katzen waren darunter auch viele Wildtiere. Alleine sechs wilde Hauskatzenkolonien in Bochum werden derzeit betreut.
Derzeit hat der Verein 119 Mitglieder, wovon sich 22 aktiv einbringen. Auch aufgrund der Corona-Situation stellt sich bei einigen ehrenamtlichen Mitarbeitern jedoch auch ein Erschöpfungszustand ein. Auch aufgrund der Pandemie sinken die finanziellen Mittel drastisch. Anspruch auf staatliche Hilfe hat der Verein nicht. „Wir lassen uns durch das Virus nicht unterkriegen“, so Kipper abschließend. „Kein Tier muss oder soll in Zukunft Hunger leiden. Wir geben nicht auf.“ Weitere Infos zu „Tiere in Not e.V. gibt es auf der Webseite www.tiere-in-not-bochum.de