Die Vorbereitung für die neue Saison der Bochum Miners ist in der vergangenen Woche mit dem Tryout gestartet. Die Damen-Football Mannschaft plant langfristig die Rückkehr in die erste Liga.
Der American Football ist mittlerweile wieder ein Thema in der Sportszene. Das mediale Interesse steigt stetig und die Planungen für ein NFL-Spiel in Deutschland im kommenden Jahr nehmen endlich auch konkretere Formen an. Auch beim weiblichen Geschlecht steigt dabei das Interesse, selbst einmal den Ball in die Hand zu nehmen, oder sich einem Team anzuschließen.
Die Bochum Miners sind dabei eine Wahl mit viel Tradition. Seit der Gründung des Damenteams 1992 gab es dabei einige Rückschläge, jedoch auch echte Highlights in der 1. Damen Bundesliga unter dem American Football Verband Deutschland (AFVD). Aufgrund der geringen Kaderstärke steht derzeit jedoch nur die zweite Liga auf dem Plan in der man jedoch mehrfach die Vizemeisterschaft und einmal den Meister-Titel erringen konnte. Christian Knebel-Adam als neuer Headcoach des Teams, will in Zukunft jedoch mehr.
Dabei hat Knebel-Adam gute Chancen, dauerhaft dieses Ziel zu erreichen. Das Einzugsgebiet ist mit dem kompletten Osten des Ruhrgebiets recht groß, drei Universitäten in der Umgebung bieten sogar Hochschulsport an. Für viele Randsportarten ist dies der einfachste Weg für Rekrutierungen von neuen Spielern und Spielerinnen, wie im Fall der Miners.
Am vergangenen Montag fand am Schultenhof, der Heimspielstätte der Miners, das Tryout für die neue Saison statt. Mehrere neue Damen konnten begrüßt werden. Trotz frostiger Temperaturen blieb zumindest der Regen aus, so dass das Trainerteam um Knebel-Adam das Potential aller Spielerinnen genauer unter die Lupe nehmen konnte. Auch die alteingesessenen Spielerinnen mussten sich auf dem „Parcours“ neu beweisen. Positionswechsel waren nicht ausgeschlossen.
Dass der Sport nicht ganz einfach ist, zeigte sich bei einigen Neulingen. „Es hat richtig Spaß gemacht“, so die 29-jährige Jaqueline Rüsch, die Football bisher nur aus dem Fernsehen kannte. „Auch wenn ich das Gefühl hatte, mich etwas ungeschickt angestellt zu haben, denke ich, dass ich einen Platz im Team finden werde.“ Auch die 21-jährige Julia Ptaszynski fühlte sich beim ersten Tryout in diesem Sport recht wohl: „Es war zwar anstrengend, aber es hat Spaß gemacht und ich bin froh, auch einmal einen amerikanischen Sport ausüben zu können, nachdem ich selbst schon einige Zeit in den USA verbracht habe.“
Bochum Rebels ziehen Damenteam ab
Die Konkurrenz für die Bochum Miners ist unterdessen kleiner geworden. Bei den Bochum Rebels ist es ruhig geworden. Auf einen Start in der kurzen Corona-Saison 2021 hatte man verzichtet, das Damenteam gar aufgelöst. Die Herren hatten laut eigener Aussagen einen guten Zulauf beim Tryout im Oktober, über die Ligazugehörigkeit wird derzeit jedoch noch im Verband diskutiert. Die Jugend ist in der Vergangenheit zusammen als Spielgemeinschaft mit den Assindia Cardinals gestartet. Auch hier liegen derzeit kaum Informationen vor, wie es weitergehen soll.
Als drittes im Bunde sind da noch die Bochum Cadets. Ein Urgestein im American Football in Deutschland. In den letzten Jahren gab es hier nur noch Jugendteams. Der Verein hält sich trotz der Gründung der Rebels 2015 und organisiert unter Anderem Events für die Auswahlmannschaften NRWs, der „Greenmachine“.
Am Samstag fand daher am Schultenhof ein kleines „Länderspiel“ der U16 statt. Mit 20:0 siegte das Team aus NRW gegen die Lions aus Baden Württemberg. Gleichzeitig gab man bekannt, in Zukunft ein Flag-Team zu gründen. Die kontaktlose Sportart gilt als gute Start-Möglichkeit in den American Football. neben Neulingen dürfte dies jedoch auch einige alte Hasen aus dem Sport wieder auf das Feld bringen. Infos zu diesem Thema werden folgen.
Trainingszeiten Bochumer American Football-Teams:
Bochum Miners (Damenfootball):
Mo und Mi: 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr (Schultenhof)
Bochum Rebels (Herrenfootball):
Di und Do: 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr (Schultenhof)
Bochum Rebels (Junioren):
Di und Do 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr (Schultenhof)