Grund zur Freude in Dortmund: Die Deutsche Bahn wird in der Stadt ein neues ICE-Instandhaltungswerk bauen. 2027 soll das Werk in Betrieb gehen – bis dahin stehen aber noch ein paar Aufgaben an.
Die Deutsche Bahn wird in der Stadt Dortmund ein neues ICE-Instandhaltungswerk bauen und dafür mehr als 400 Millionen Euro in die Hand nehmen. Bis zu 500 „hochbezahlte Industriearbeitsplätze“ werden dadurch geschaffen“, sagte DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla am Montag, 18. Oktober, in Düsseldorf.
Klimaneutral in die Zukunft
Bei der Bekanntgabe des geplanten Baus konnte Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal leider nicht persönlich anwesend sein. In einer Videobotschaft Richtung Düsseldorf lobte der OB, dass das neu geplante Werk westlich des Dortmunder Hafens eines der modernsten überhaupt sein werde – und dazu klimaneutral. Dass 400 Millionen Euro in den Standort investiert würden, sei ein Beitrag zur Zukunft Dortmunds. „Wir freuen uns darüber, dass die Deutsche Bahn diesen Schritt macht.“
Dortmund sei zu Industriezeiten ein wichtiger Treiber für Deutschland gewesen, sagte Pofalla mit Blick auf die Vergangenheit der Stadt. Die Investition sei nun ein wichtiges Zeichen für die Zukunft und für das gesamte Ruhrgebiet. „Die DB ist stolz, Treiber für den Aufschwung in der Region zu sein.“
Ähnlich äußerte sich auch NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst: Die 500 neuen Arbeitsplätze auf der derzeit noch brachliegenden Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs seien gut bezahlt und sicher. „Das ist ein starkes Commitment der Bahn für NRW.“
Wie es weitergeht
Die Vorbereitungen des Genehmigungsverfahrens werden noch dieses Jahr anlaufen – im ersten Halbjahr 2022 werden die Planungen danach den Bürger*innen vorgestellt. Der Baubeginn ist für das Jahr 2025, die Betriebsaufnahme für 2027 geplant. Die 450 Meter lange Wartungshalle wird das Herzstück des neuen Werks, das zu 100 Prozent CO2-neutral betrieben wird. Auf 4 Gleisen werden dort bis zu 17 ICE-Züge pro Tag fit gemacht.
DB-Personenverkehrsvorstand Berthold Huber erläuterte am Montag, 18. Oktober, wie ein klimaneutrales Werk funktionieren kann: Wenn Strom gebraucht werde, dann verwende man ökologischen Strom aus Solar- und Erdwärme. Außerdem werde die Bauweise mit Niedrigenergie erfolgen. „Das Werk in Dortmund ist ein wichtiger Puzzlestein, um als Bahn in Deutschland klimaneutral zu sein“, ergänzte Pofalla.
„Der Standort am Dortmunder Hafen ist für das neue Werk ideal. Wir können vorhandenes Bahngelände nutzen. Die Planungs- und Bauzeit verkürzt sich dadurch deutlich. Knapp 1,9 Milliarden Euro investieren wir in diesem Jahr allein in die Infrastruktur von NRW. Mit den Investitionen von 400 Millionen Euro für das neue Werk stärken wir das wichtige Bahnland NRW einmal mehr.“
Oberbürgermeister Thomas Westphal betonte in seinem Grußwort, dass das neue ICE-Werk zu bereits zwei bestehenden Instandhaltungswerke für ICE- und Regionalzüge hinzukomme. Wenn es planmäißg 2027 eröffnet werde, finde auch die Internationale Gartenausstellung IGA 2027 in Dortmund statt. „Das ist die Gelegenheit für Dortmund, uns zu präsentieren als Großstadt der Nachbarn, die sich modernisiert, nachhaltiger wird, ökologischer und klimaneutraler.“
Einige Fakten zum neuen ICE-Werk
- Dortmund-Hafen wird das elfte Instandhaltungswerk von DB Fernverkehr
- Die Werkshalle ist 450 Meter lang und verfügt über 4 Behandlungsgleise à 422 Meter Nutzlänge
- Es entstehen bis zu 500 neue Arbeitsplätze, zum Beispiel im Bereich Elektronik und Mechatronik, benötigt werden unter anderem auch Schlosserinnen und Ingenieurinnen
Quelle: Stadt Dortmund /Larissa Hinz