Definieren, was nötig ist, damit Bochum generationengerecht bleibt: Das ist das Ziel einer Arbeitsgruppe, die bis Ende 2022 eine städtische Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln und zur politischen Beschlussreife bringen will. Diese Strategie soll einen wichtigen Beitrag zur kommunalen Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele leisten.
Eine resiliente und nachhaltige Kommunalentwicklung rückt – nicht nur im Kontext der Coronapandemie – immer stärker in den Fokus. Der fortschreitende Klimawandel, der Verlust biologischer Vielfalt oder soziale Ungleichheiten sind zusätzliche Beispiele für sich zuspitzende ökologische und soziale Herausforderungen.
Die Stadt Bochum ist eine von sechs ausgewählten Modellkommunen im Projekt „Global Nachhaltige Kommune NRW“ (GNK NRW), die aktuell bei der Entwicklung von individuellen Nachhaltigkeitsstrategien begleitet werden. Durchgeführt wird das Projekt von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V.; gefördert wird es durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit Mitteln in Höhe von 50.000 Euro. Nun startet die dritte Laufzeit des Projekts, die bis Ende 2022 läuft.
Die teilnehmenden Kommunen erarbeiten ihre Strategien in Anlehnung an die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die 2015 im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedet wurden. Auch die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie sowie die NRW-Nachhaltigkeitsstrategie werden berücksichtigt.
Im März 2021 hat die Stabsstelle Klima & Nachhaltigkeit in Bochum ihre Arbeit aufgenommen, um die Themen Klimabildung, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung in der Verwaltung strategisch und konzeptionell voranzutreiben. Anfang dieses Jahres wurde außerdem eine Stelle für den Nachhaltigkeitsbereich eingerichtet. Die Verabschiedung der Klimaresolution 2019, der politische Druck aus der Bevölkerung und der Aktivitäten von Fridays for Future sowie andere Akteurinnen und Akteure zeigen den großen gesellschaftlichen Stellenwert der Nachhaltigkeits-Frage.
Die Erarbeitung der Strategien erfolgt von Grund auf partizipativ und kooperativ, das heißt: gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der unterschiedlichsten Gruppen in der Stadtgesellschaft. Ein Steuerungs-Team aus rund 30 Personen aus Verwaltung, Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt bis Ende 2022 ein Handlungsprogramm mit Leitlinien, strategischen und operativen Zielen sowie konkreten Maßnahmen. Die Basis hierfür bildet eine Bestandsaufnahme, die bestehende Strategien und Konzepte der Stadt Bochum sowie aktuelle Entwicklungen analysiert. Alle Inhalte werden gemeinsam von allen Beteiligten beschlossen, um Synergien zu fördern und eine Akzeptanz der Ergebnisse sicherzustellen. Koordiniert wird das Projekt vor Ort von Sonja Eisenmann (Leiterin Stabsstelle Klima und Nachhaltigkeit) sowie Marina Grenz (Nachhaltigkeitsmanagerin, Stabsstelle Klima und Nachhaltigkeit). Am Projektende soll die Nachhaltigkeitsstrategie von den politischen Gremien verabschiedet werden.
Quelle: Stadt Bochum